Volltext: Stenographischer Verhandlungs-Bericht aus dem Kriminalprozess gegen Franz Thöny, Niko Beck, Anton Walser und Rudolf Carbone

; Präsident: Larbone Hat Ihnen einmal gesagt, er sek 
perwundert darüber, daß die Bvnk nicht einmal im Bank- 
allmanach eingetragen sei. 
' Thöny: Das ist bei der Übergabe vom Sparkaffen- 
gesetz. gewesen. ' 
Präsident: Beim gleichen Anlaß? 
. Thöny: Ja. 
Präsident:.-War Carbone bei Ihnen auf dem Büro? 
. Thöny r Beide. 
•' Präsident: War er am 17. August und im Juni auch 
MMZWm auf dem Büro? 
'Ahöny:'Im Juni, Nein. Aber in Vaduz. ^ 
' Präsident: Wie lange km Juni? 
- Thöny: Vielleicht eine gute halbe Stunde. 
-Präsident: Und Carbone? 
^ --Thony: Er war mit dem Auto gekommen von Zürich, 
Mt.einen fremden Herrn bei sich gehabt. Sie sind aber 
gleich wieder abgefahren. 
Präsident: Hat er sich über die Behältnisse hier nicht 
näher informiert? 
Thöny: Nein. 
Präsident: Nun wollen wir noch sprechen über einzelne 
Positionen: Waldemar Miltner, soweit noch nicht geschehen, 
Position Anton Walser, dann Carbone, dann Nico Beck 
usw. Waldemar Mkllner war ein Russe nicht wahr? 
Thönv: Ein gebürtiger Russe. Ja. 
Präsident: Er hatte ein Konto bei der Sparkasse, 
ein Lastkonto von 12 500 frs. gehabt. 
Thöny: Das könnte ich nicht genau sagen. 
Präsident: Wie steht es mit diesem Konto? 
Thöny: (Hat nicht verstanden.) 
Präsident: Haben Sie ihm diese Vorschüsse direkt 
gegeben oder sind das nur' buchhalterische Manipulationen 
gewesen? 
Thöny: Die hat er direkt erhallen. 
Präsident: Bei dem Anlaß? 
Thöny: Ja. . 
Thöny: Er ist dann einige Tage in Zürich gewe 
sen, aber er hat retoursahren wollen und alles ist froh' 
gewesen, datzer retour fährt. 
Präsident: Froh sind Sie gewesen. 
Thöny: Ich mutzte die Hptelrechnung zahlen in Zü 
rich. Denn Waldemar Mßllner und' Beck waren in Ber 
lin dcMmal und-sagten: Du muht unbedingt schauen, 
datz Mllner fortkommt hier. Der andere hat kein Geld, 
sobald.er von Berlin kommt, wird er das Geld zu 
rückerstatten. Dann sagte der Präsident: Also Larbone 
sonnte ihm nicht aus der Not helfen. 
Thöny: Dazumal war Larbone nicht mehr glei 
chen. Sinnes., 
Präsident: Sie hatten schon. Differenzen? 
Präsident: Sie haben dann den Betrag, der nun zu 
Buch steht, 12,500, dem Millner ausgefolgt. Dann Wal 
ser und Brugger mit 110,000 Fr. Das haben wir schon 
besprochen. Dann 'Anton Walser, war schon von früher 
'her bei der 'Landesbank. »Können Sie sich an Einzel 
heiten erinnern? 
Thöny: Ich weitz nur, datz der Kredit gewöhnlich 
überzogen war. . 
Präsident: Er hat Hypotheken auf- die Wirtschaft zum 
Kirchthaler hinterlegt und zwar war es ursprünglich eine 
Belastung des Kirchthaler von 60,000 Mk. und dann 
im -Jahre 1924/25 hat er noch 3 Titel- hinterlegtLvon 
je 5000 Fr., zusammen 15,000 Fr. und hatte aüf der 
Wirtschaft Kirchthaler eine Belastung von zusammen Fr. 
75,000. Schon im Jahre 1926 hatte Walser einen über? 
zogenen Kredit von 50,000 Fr. Da: -sind aber die 
15,000 und die 5000.- die er mit nach Rumänien, hat, 
inbegriffen. . 
Dann 1927 hat Walser weitere Kredite bezogen?' 
Thöny: Ja. 
Präsident: Welche Manipulationen haben Sie über 
dieses Konto Walser im Laufe der . Zeit gemacht?. Sie 
haben dem Konto im Laufe der Zeit 140,195 gutge 
bracht, wovon? 
Thöny: Das war Diskonterlös.. 
Präsident: Geschah das mit Wissen und. Willen 
Walsers? 
Thöny: Er hat nicht direkt von -der Buchung 
gewußt, aber sonst hat er gewußt davon. 
Präsident: Die Bürgschaften,; die er persönlich ge 
macht hat, wüßte er davon? 
Thöny: (Nickt). 
Präsident: Aber sonst haben Sie auch Veränderun 
gen am Konto vorgenommen, 'ohne sein- Missen. Bela 
stung und Entlastung. 
Thöny: Das Konto ist nur mit best Bietragen belastet , 
worden, die ihm gehörten. 
Präsident: Aber die Diskonterlöse haben, ihm nicht 
gehört. Ich meine bis' auf die Einzahlungen- 
Thöny: Von den Diskonterlösen hat er gewußt, 
datz sie gut geschrieben waren, die Diskontierung üsw., 
das stimmt schön. Aber bevor er fort ist» hat er gesagt 
man solle es so machen. Auf Grund dessen ist die ganze 
Sache mit den Wechseln aufgenommen worden. - 
Präsident: Sonstige Abzahlungen hat er aus eigenem 
Geld keine gemacht? 
. Thöny:'Einmal'hat er von Rumänien 10,000 Mk. 
geschickt, die' auch auf seinem Konto: .gutgeschrieben 
sind. . .■ i' 
Präsident: Aus was bezog er; diese 10,000 Mark? 
Thöny: Das wird aus dem Warmer Geld gewesen 
-sein. . . .. . ... 
Präsident: Einnahmen hat er nicht gehabt? ; ’ 
. Thöny: Nein. -. - - - - ‘ : 
Präsident: Dann Konto Larbone. ' 
Das beläuft sich auf 12,749.30 Fr. Die auf dem 
Konto Niko Beck zu Buch erscheinen, dann 4002 Fr. 
haben Sie Larbone noch, gegeben»? ein/Betrag,, welcher 
überhaupt nicht gebucht erscheint. 
Thöny: Das stimmt schon. 
-Präsident: Sie haben also äußer.b'ent: Diskonterlös, 
den Carbone zum Teil für sich verwendet hat, mit und 
ohne Erlaubnis dem- Larbone von.hier - aus Fr. 
12,749.30 und 4002 Fr. zusammen, lassen. 
Thöny: Die 4002 Franken ist der-letzte Posten, 
den er erhalten hat. -. . 
Präsident: Sandten Sie das nächPäris? . 
Thöny: Da kann ich nicht genau Auskunft ge 
ben. weil ich nicht orientiert bin, das müßte Nico Beck 
wissen. Ich kann mich nur erinnern, daß ein' gewisser 
Dir. Stahl mit allen 'Mitteln versucht hat, die 30,000 Fr. 
zu.erhalten, bann'.... i r -
	        

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