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nung. Ich habe von Anfang an behaupte^ und Tarbone
wird es 'bestätigen müssen, daß eine VertpagSzeichmmg
meinerseits nicht erfolgt ist. Wenn das' den Herren
dennoch vorgelegt wurde, wurde es gemacht, um sie zu
täuschen. Wenn Sie es geglaubt haben, bedauere ich
das sehr. Sie hätten mit dem gleichen Recht meine
Zeichnung beim Gegenpartner des Vertrages überprü
fen können. Sie Hütten den Leuten sagen können,
zeigt uns die Unterschrift vom Walser. Ich habe doch
[idfer nicht mit der «Maschine Walser m. p. geschrieben,
sondern Walser gezeichnet.
Staatsanwalt: Darf ich eine Frage an Herrn
Wals« stellen? Ist Ihnen bekannt, daß im Jahr
1927 die Nitrogen A. E. insgesamt einen Gewinn
von 412,000 Lei ausgeworfen hat bei einem Aktien
kapital von 20 Millionen Lei, also überhaupt nur 2
Prozent Gewinn ausgewiesen. Ist das Ihnen bekannt?
Mrlser: Herr Staatsanwalt, es ist Mir nicht be
kannt was die rumänische Gesellschaft ausgeschüttet hat,
aber in Meinem Verhör habe ich gesagt, der ilauf
ist dann gültig, wenn Goldfinger seine Mündlich gemach
ten- Versprechungen schriftlich belegen kann und darunter
ist ein ganz wesentlicher Bestandteil, die internes'Bilanz
der Gesellschaft. Ich habe gewußt, datz die Gesellschaft
offtziell und speziell als rumänische Gesellschaft offi
ziell keine Dividende ausschüttet, das bedingt aber doch
nichtz datz nicht die Herren Aktionäre wesentliche Bar
mittel aus der Gesellschaft herausziehen Und da möchte
ich nur wiederum verweisen auf eine Aussage Don mir,
wonach ich von Goldfinger dm Privatkontoauszug über
fein Verhältnis zu ihm und der Gesellschaft verlangte,
UM eben zu kontrollieren, was die Gesellschaft offiziell
und was fie inoffiziell bezahlte.
Tarbone: Cs fällt mir dabei nur ein bei den AuS-
führungm von Herrn Walser, daß er,. Goldfinger,
uns gegenüber Mehrmals behängtet hüt. er würde
uns schriftlich beweisen, datz er innerhalb von 1
bis 2 Jahren Mehrere funberttaufenb Pengö aus
der Gesellschaft herausgezogen hätte.
«Präsident: Ordnungsnunrmer 247.
(wird verlesen.) . (
Bemerkungen? Keine..
Ordnungsnunrmer 251. MrgänKijng). Wechselprotest
der ehemaligen Metallwaren-Vertriebsgesellschast 8000
Franken, Wechselprotest 30,000 Fr. usw. Die haben wir
schon Einmal gesagt, da ist nichts zu verlesen.
Ordnungsnummer 257. .Polizeidirektion rapportiert.
Das wird morgen verlesen werden.
Dr. Euntli: Darf ich eine lleine Bemerkung ma
chen. Ich habe letzten Freitag dem Gericht eröffnet,
datz ich mich noch bemühe wegen des berühmten Lya-
FilMes. Es ist nun Bescheid eingegangen. DaS Tele
gramm ging d«n Gericht ein, datz die Frau Walser
denk Wechsler nach Berlin, Babelsbergerstratze 4 geschickt
hat Mit der Frage: „Wo ist Lya-Film?" Der Mann
hat geantwortet: „An Alma Walser in Vaduz: Kopier
anstalt Geyerwerke, Film-negativ bei abgegeben. Wechs
ler". Ich will dankst nur sagen, datz sich der Lya-
Film scheints nun doch tatsächlich vorfindet, eventuell
beantrage ich, bei diesen- Eeyerwerken in Berlin ge
richtlich nachzufragen.
Dienstag den 26. November 1929, früh.
Präsident: Wir fahren fort mit der Verlesung.
Ordnungsnummer 257, ist das Schreiben der Polizei
direktion über Bernhard Kapferer und Konsorten. Wenn Sie
nichts dagegen haben, würde ich nur das Wesentliche heraus-
greifen. (Liest: Bernhard Kapferer usw.)
Präsident: Das haben Sie ja bestritten, Walser.
Walser: Ja. -
Präsident: Fragestellung?
Walser: Ich möchte nur bemerken, daß schon mehrfach
bewiesen ist, daß die Ausführungen des Kapferer total falsch
sind, dessenungeachtet fühle ich mich verpflichtet, neuerdings
festzustellen, was auch aus den Akten hervorgeht, daß Kapfe-
rer mich nicht kannte, bevor er bei der Klassenlotterie betei
ligt war. Es ist ganz falsch, was er hier sagt und ich glaube
nicht, daß Kapferer die Wahrheit über die Verhandlungen mit
Pratter und Bauer erzählen kann. Sie standen schon früher
in engeren Beziehungen, was sie auch dazu führte, hieher nach
Vaduz zu übersiedeln, wie aus dem Bericht ersichtlich ist, um
eine Konzession wegen der Klasfenlotterie nachzusuchen. Diese
Verhandlungen waren schon längst im Gange, als ich Bauer
kennen lernte.
Präsident: Ordnungsnummer 258.
Bemerkungen: Keine. ...
Präsident: Ordnungsnummer 261.
Bemerkungen: Keine.
Präsident: Ordnungsnummer 262, ist das Begleitschrei,
ben des Schweiz. Bankvereins zu den Akten, die in der Angc-
legenheit Bürgschaft Wallerstein-Carbone zugesandt wurden.
Präsident: Ordnungsnummer 263, ist die Korrespondenz
zwischen Carbone und Wallerstein.
Dann ist noch.zu verlesen verlangt worden Nr. 247 von
seiten des Herrn Dr. Budschedl, ist schon verlesen worden.
Präsident: Ordnungsnummer 265.
Bemerkungen: Keine.
Präsident:.Ordnungsnummer 266, d. i. der Derttag
zwischen Kommerzienrat Hinsberg und Anton Walser.. '
Bemerkungen: Keine.
Präsident: Ordnungsnummer 269 ist das Generalvoll
machtformular der Spar- und Leihkasse. Datum 15. Septem,
ber 1927.
Bemerkungen: Keine.
Präsident: Ordnungsnummer 273, ist die Uebersetzung
des Verhöres Wenzel Resac, wird nicht verlesen.
Dann die Einvernahme des Dr. Eisler.
Zu dieser Sache möchte ich folgende Erklärung abgeben.
Bei dem Verhör der Angeklagten habe ich gesagt, daß der
Wechsel noch nicht zurückgekommen ist, sodaß mit einer Be-
lastung der Landesbank gerechnet werden müsse, nachträglich
hat es sich aufgeklärt, daß mit einer Belastung in dieser»
Punkte nicht mehr gerechnet werden muß. Ich bin gestern