Volltext: Stenographischer Verhandlungs-Bericht aus dem Kriminalprozess gegen Franz Thöny, Niko Beck, Anton Walser und Rudolf Carbone

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Die Firma lautete nicht auf meinen Namen, denn Aktien 
gesellschaften lauten nicht auf Personennamen. Es kann 
sich nicht um ein Aktienkapital von 150000 bis 200000 Lei 
handeln, denn ein Aktienkapital ist 'immer fest. Das sind 
keine Auszüge ares dem Handelsregister. 
Nr. 161: Hotclrechnungen Walser, Prag. etc. 
. Walser: Ich möchte bemerken, daß das Mansarden- 
zimmcr das billigste Zimmer war. 
Präsident: Nr? 163: Einvernahme des Ferdinand 
Nigg (betrifft Reisepaß), liest) . 
Nr. 166: Aussage des Kriminalbeamten Kariger, 
Feldkirch, (liest) 
Walser: Diesem Protokoll gegenüber möchte ich noch 
folgendes erwähnen. Was Kariger angibt, ist falsch. Kariger 
hat mich nur einmal im Schnellzug Buchs-Zürich kon 
trolliert, nachts % 12 Uhr, ohne Speisewagen. Kariger 
hat mich kontrolliert, als ich das lestcmal von Wien nach 
Buchs fuhr mit dein Morgcnschncllzug. Das war das 
einzigemal, wo er mich gesehen haben kann. Ich bin 
meistens über Deutschland gefahren. Was die Aussage 
Karigers wegen Bruggcr anbelangt, möchte ich bemerken, 
-aß das vielmehr Geschwätz und böswillige Entstellung 
-er Tatsachen ist. Denn wie Bruggcr mich in Wien be 
sucht hat, war meine Frau bei mir und ich bin mit Bruggcr 
und meiner Frau lediglich ein cknzkgesinal abends aus 
gegangen. 
Dr. Guntli: Ich möchte konstatieren, daß auch eine 
Einvernahme Bruggers existiert, ich möchte beantragen, 
auch diese zu verlesen. 
Walser: Da hätte. Kariger auch zu Protokoll geben 
können, daß er sehr gerne mit mir einen halben Liter ge 
trunken hat. 
Nr. 168: Präsident: Der Herr Staatsanwalt ver 
zichtet, ich glaube auch, daß es nicht notwendig ist.. 
Nr. 172: liest: 
Walser:. Das Protokoll Bruggers-ist nicht wahrheits 
gemäß. Ich habe keine Mitautos bezahlt, dazumal hat 
Carbone das Auto in. Wien gehabt und das Auto stand 
mir zur Verfügung, ohne-70 —80 S zu bezahlen. 
Nr. 173:' Präsident: Soll der ganze Bericht ver 
lesen werden? 
Dr. Guntli: Ich wollte mich nur allgemein darauf 
berufen haben, auf die Verlesung kann ich verzichten. 
Präsident: Diese Verlesung scheint nicht notwendig 
zu sein. Wir werden über diese Kustodia-Bcrichtc noch 
den Revisor hören, der die Berichte verfaßt hat. Vor 
hin habe ich gesagt, daß Nr. 168 nicht notwendig sei, zu 
verlesen, der Staatsanwalt verzichtet. Der Vertreter der 
strivatbeteiligtcn macht mich aufmerksam, daß der Nach 
trag von ctwelchcm Interesse sei. Mit Rücksicht auf diese 
Bemerkung würde ich das Protokoll doch zur Verlesung 
bringen. 
Nr. 168 wird verlesen. 
Nr. 169: Dr. Rittmeycr: Ich verzichte auf die Ver 
lesung von Nr. 169, cs ist nur eine Bestätigung dessen, 
was Nico Beck gesagt hat, daß Akten nicht gekauft worden 
seien. 
Präsident: Der Herr Staatsanwalt hat die Ver 
lesung auch verlangt, nicht nur Dr. Rittmeyer. Es kann 
nicht schaden, wenn wir kurz durchgehen. 
(liest: Konto Spar- lind Leihkasse für das Fürsten 
tum Liechtenstein.) 
Präsident: Ist der Betrag, der unter dem 9. Februar 
dem Barmer Bankverein gebricht würde, doch über das 
Konto Nico Beck bei der Landcsbank gegangen? 
Beck: Ist dieser Betrag über das Konto bei der 
Landcsbank auch gebucht? Das ist von Bussebank und 
larttet aus den Namen Spar- und Leihkasse. ' 
Präsident: Es ist das Konto Spar- lind Leihkasse 
bei der Buffeb«rnk. Der Betrag ist über das Konto der 
Spar- lind Leihkasse gegangen bei Busscbank. 
Beck: Ja. 
Staatsanwalt: Ich möchte lim die Feststellung bitten, 
ob die llbcrweisung Beck von Rumänien über die Busse- 
bank gegangen ist, wie Walser behauptet hat. 
Präsident: Nein, das sind die Einzahlungen vom 
13. Februar 10000 M. 
Carbone: Welchen Jahres? 
Präsident: Vom 13. Februar 1928. 
Carbone: Abcv die sind nur formell vergütet worden. 
Ich bin direkt am nächsten Tage nach Londen gefahren 
und habe init Nico Beck Abmachungen getroffen, daß 
Nico Beck bei Amroc alles leiten und über alles dis- 
poilicrcn soll. Ich weiß nicht diese 10000 M müßten 
heute noch gutstehcn bei Amroc, sie sind nicht überwiesen 
worden. 
Nico Beck: Es ist eine Sichttratte von 10000 M 
oder Franken, ich weiß es nicht genau. Die ist identisch 
mit der Abzahlung Brugger auf dem Gute Wolf-Zenncn 
und wurde von Thönc auf die Busscbank bezogen. 
Präsident: Am 13. Februar? 
Beck: 2a, am 13. Februar ist die Nberwcisung, wie 
Carbone richtig sagt, die mir formell war, weil wir da 
zumal von der Bussebank das Konto abdisponiercn wollten. 
Die Busscbank aber anderseits sagte, das Geld liege bis 
April fest mit Bezug auf das Rahtc-Stcinfördc-Gcschäft. 
Es wurde noch ein Abkommen mit Amroc getroffen), daß 
dieser Betrag von Amroc nicht bezogen werden kann. 
Präsident: Warum ist er denn Amroc vergütet worden? 
Beck: Damit er nicht auf Konto Amroc stehe und 
auf Konto Landcsbank bezogen werden könne, weil die 
Busscbank der Landcsbank direkt keine Auszahlungen machen 
wollte. ' « 
Präsident: Das war im Februar 1928 nach den 
Differenzen zwischen Busse und Sparkasse. 
Dr. Rittmeycr: Hat die Amroc die 10000 M an 
die èandesbank vergütet? 
Präsident: Nein, nein, die Amroc hat an die Landes 
bank nichts vergütet. 
Beck: Die Sache ist liegen geblieben und Amroc 
hat nichts erhalten, die Buffebank hat entgegen jedem 
Rechte der Amroc verschiedene Belastungen gemacht, 
Präsident: Carbone, was wollen Sie sagen? 
Carbone: Wie ich später von Dr. tienzlinger er 
fahren habe, hat die Bussebank von sich aus über 
diese 10,000 >M!ark verfügt mit allen möglichen Be 
gründungen, wozu sie nicht berechtigt gewesen wäre. 
Ich habe keine Verfügung getroffen und Nito Beck 
auch nicht. l s ']■_{ 
Präsident: Wir wollen sehen, ob der Betrag noch 
einmal auftaucht. ; 
Beck: Ich habe bereits in meinem Protokoll aus 
geführt, das vielleicht noch zur Verlesung kommt, daß
	        

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