I i in -er, Lotteriesache, das ich seinerzeit .über die Film-
^ angeiegenheit geschrieben habe und. habe da auch Namen
i genannt. Am.andern Margen, früh habe ich dem Gefan-
: gmenauffeher gesagt, bitte sage dem Herrn Landrichter
; oder dem Herrn, der hier zuständig ist, er solle die -Briefe
hinaufnehmen, darum sind die Briefe oben gelegen zur
fBersendung und sage ihm auch, daß das Exposee -für die
,' Herren fertig fei, das war meine dazumalige -Auffassung.
\. Präsident: Herr Direktor Schredt?
f Schredt: Dazu will ich folgendes sagen: Daß ein
Exposee verfaßt worden ist, habe ich nie erfahren. Ich
habe mich auch gewundert darüber, daß keines gemacht
morden ist, nachdem Walser gesagt hat, er -würde ein
' Exposee machen. Ich habe'nie eines bekommen. Da habe
; Ich gesagt, er wird sich gedacht haben, es ist nichts unten
zu holen. Meine, Frage, -wie wir in Gegenwart des Dr:
Hurnher beisammen waren, ging dahin, wortwörtlich
kann ich mich nicht mehr daran erinnern, „sind nicht
Sicherstellungen gegeben worden der rumänischen -Regie
rung oder dem, der zu verhandeln hat," ich konnte mir
nicht vorstellen, daß jemand nach Rumänien reist von
f Liechtenstein und dort verhandelt, ohne Sicherheit zu ha-
, den, daß doch etwas vorhanden ist. - Auf das habe ich
keine positive Antwort erhalten.' -
Präsident: Dürfte ich etwas anderes fragen? Die
: Landesbank hatte bei Ihrer Bank, der Bank in Liechten
stein,, einen Kredit von zirka 400,000 Franken?,
Dr. Budschedl: Ich -wollte auch diese Frage stellen,
' banke Herr Präsident.
Schredt: Ja.
Präsident: Wie diese Gerüchte herumgingen -über
Wechselverpflichtungen haben Sie den Kredit gekürzt auf
: 100.000 Franken. Hat Thöny sich darüber nie gewundert,
I babert Sie die Kürzung des Kredites der Landesbank,
nicht begründet?
Schredt: Ja, aber nicht mit den Wechseln. Ich habe
den Brief hier. Er datiert vom 24. Februar-1928. .(Liest):
.Wir nehmen Bezug auf. " Eine Bestätigung des
Schreibens ist nicht eingelangt. Ich habe- neuerdings in
unserem Faszikel nachgesehen. Die Sache war vielleicht
auch so: Der Kredit war eingeräumt und zeitweilig völlig
in Anspruch genommen. Dann ist e.r zurückgegangen, ich
vermute im Zusammenbange mit den Einnahmen, aus den
verschiedenen Landeshilfsgeldern. Bei dieser Gelegenheit
habe ich gesagt, wir sehen nicht hinein, was da los ist,
wir gehen da herunter, wir haben die Sache im Einver
nehmen mit dem Verwaltungsrat gemacht.
Präsident: Der Kredit -war nicht über 100,000 Fran
ken in Anspruch genommen?
Schredt: Damals nicht. Hie und da einige Franken
mehr oder weniger, nicht von- Bedeutung.
Dr. BMckedl: Hat vorher eine Konferenz stattge-
sunden mit Thöny, bevor dieses Schreiben abgegangen
ist. in der man ihn aufgeklärt hat, 'warum dieser Kredit
gekürzt wurde?
Dr. Schredt:. Ueber diese Sache? Nein. Da waren nur
verschiedene Besprechungen wegen des Wechselobligos,
nachdem wir gesehen hccken. auf der einen Seite, wir sind
dezidiert ermächtigt, auszusagen, daß kein Wechselobligo
vorbanden ist und auf der anderen Seite von guten Ge
schäftsfreunds wußten, daß Wechsel vorhayhen sind, so
habe ich mir gesagt, ich bin nicht dazu da. diese Dinge
zu untersuchen, was das für Geschäfte sind, ich weiß
nicht was da gemacht wurde.
Dr. Budschedl: Herr Direktor Schredt, wären Sie
bereit gewesen, nach Bukarest zu' fahren, wenn es im
Interesse der Sache, gelegen wäre?
Schredt: Ich habe mich dazu angeboten. ,
Dr. DudschÄrl: Eine Frage haben Sie mir teilweise
beantwortet: Was hat Herr Walser Ihnen zu Handen
der Sanierungskommiission für Aufschlüsse' gegeben, um
Werte zu retten. Ich möchte noch weiter fragen: Ist
Ihnen -vielleicht bekannt, daß Walser einem anderen Mit-
gliede der Sanierungskommissiön Aufschlüsse gegeben hat,
-Angaben gemacht hätte, ist darüber in der Kommission
nicht gesprochen worden?
Schredt: Daran kann ich mich nicht erinnern, ich ver
mute vielleicht, daß Herr Rat Ospelt oder Egli sich um
diese Sache gekümmert haben.
- Walser: Ich habe nie behauptet, daß Direktor Schredt
schuldig ist. daß man nicht nach -Rumänien gefahren ist.
Die -Fragestellung Dr. Budschedls -wundert mich sehr, da
ich nicht nach Rumänien fahren konnte mit einem Ex
posee, da ich in Untersuchungshaft war. Meine Möglich
keit war nur die, dem Gefangenenaufseher zu sagen, hier
ist das Exposee, sagen Sie es den Herren. Ich weiß nicht,
.wem ich es hätte geben-sollen. Bon'der Sanierungskom
mission würde ich nie geholt, den Unters-uchungsrichtei
habe ich mehrmals gefragt, ob er nicht wisse, ob etwas
geschehen fei. Weiter ikonnte ich nichts tun. Die Mög
lichkeiten wären mir genommen. Direktor Schredt habe
ich nie. einen Dorwurf gemacht, weil ich nicht die Mög
lichkeit hatte, mit jemand gü verkehren.
Schredt: Ich habe das auch nicht als Vorwurf auf
gefaßt, obendrein habe ich den Eindruck gchabt, -daß nicht
mehr viel zu holen ist. Sonst hätte ich mich entschlossen,
nach Bukarest zu fahren, dä ich für die Bank beste
Empfehlungen haben konnte. Unser Präsident war länger
.Generalkonsul, ich' hatte beste Beziehungen. Aber ich
hatte keine Veranlassung, -hinzufahren, -wenn nichts, dort
ist, ich war felsenfest überzeugt, daß nichts zu holen wär.
Walser: Es kommt bei der Sache nicht auf -den Ein
druck eines einzelnen Menschen an, der vom Unternehmen
nichts weiß, sondern es kömmt' schließlich darauf an,
wenn man schon die Reise nach Budavest macht,, auch die
Reise nach Bukarest hatte machen können.
Präsident: Was hätten die -Leute vornehmen sollen
in Bukarest, wieder Geld mitnehmen?
Walser: Rein, zu retten, was zu retten war.
Schredt: Ich möchte bemerken, daß Budapest und
Bukarest zusammen genannt sind. Man ist nach Budapest
in einer anderen Sache gefahren, die mit Bukarest nichts
zu tun hatte. Ich habe mit Dr. Märxer. dazumal von der
Wechselsache Justus gesprochen, ich hatte keine Veran
lassung gehabt, nach Bukarest.zu.-fahren.
Präsident: Das war anfangs August..Was hätte man
retten- sollen?
. Walser:. Meine Absicht war erstens, die.in der Film
gesellschaft investierten Werte zurückzubekommen. Die
Gesellschaft wäre nie in Konkurs gegangen, die Gesell
schaft -hätte man an den Mann bringen können, die Reise-
spesen wären herauszubekommen gewesen. Uebrigens