Präsident: Haben Sie festgestellt, baß dös, Ivas Car-
bone gesagt hat, ihm nicht neu war, daß er oriemiert
gewesen ist. Wie hat er sich verhalten?
Walser: Das kann ich nicht sagen.
Präsident: Wir müssen diese Unterhandlungen dann,
schließen, wir müssen auch einmal daran denken, diese
Angelegenheit endlich abzuschließen.
Carbone: Kurz vor der Abfahrt von Walser nach Ba
duz ist über diese Sache gesprochen worden, daraufhin ist
noch Justus ins Hotel gekommen und hat gefragt, wie
steht die ganze Angelegenheit. Wir fahren nach Buda
pest, wir hatten eine mündliche Sache mit Goldfinger ab
geschlossen, daraufhin hat Walser deutlich erklärt, machen
Sie sich keine Sorge, die Wechsel des Nitrogengeschäftes
kommen so oder so.
Staatsanwalt: Wie erklären Sie den Inhalt Ihres
Briefes vom 4. Jänner 1928, worin Sie sich Ihrer Ber-
dienste und Schlauheit rühmen, daß die gesamten Trans
aktionen hätten durchgeführt werden können ohne Be
kanntgabe der Satzungen der Bank, worin steht, daß Thö-
ng zu diesem Geschäft nicht berechtigt sei und wieso er
klären Sie sich, daß Sie in dem Briese drohen, wieso
drohten Sie mit der Anzeige an den Berwaltungsrat,
wenn Ihnen nicht bekannt war, daß der Berwaltungsrar
und die Kontrolle in Kenntnis gesetzt wurde.
Carbone: Das, was Sie erwähnen, was ich geschrieben
haben soll, stimmt nicht ganz. Ich habe nichts gewußt,
ich habe nichts geschrieben, ich habe nichts erwähnt. Ue
ber diesen Brief habe ich schon Auskunft gegeben, daß es
ein im. Aerger geschriebener Brief war.
Staatsanwalt: Wußten Sie, daß diese Geschäfte ohne
Kenntnis des Berwaltungsrates und unter Borenthaltung
der Genehmigung des Berwaltungsrates durchgeführt
waren, wenn Sie, wenn Sie am 4. Jänner 1928 mit Ent
hüllungen gegenüber dem Berwaltungsrat drohen?
Carbone: Nein, positives wußte ich nicht, es wurde
in Vaduz davon gesprochen, daß die Genehmigung nach
träglich eingeholt wird.
Dr. Rittmeyer: Ich habe die Antwort nicht verstanden
an Beck. Als Sie von Wen abreisten, haben Sie damals
die Wechsel, die Sie noch bei sich hatten, alle an Herrn
Walser gegeben, 2 haben Eie an Justus gegeben und einen
an Kapferer. Haben Sie die übrigen alle an Herrn Wal
ser gegeben?
Beck: Ja-, ich habe alle an Walser übergeben, welche
noch nicht ausgestellt, waren.
Präsident: Walser bestreitet das.
Walser: Nein, ich habe gesagt, ich habe die restlichen
Wechsel von Beck erhalten und habe sie weitergegeben.
Dr. Huber: Ich möchte noch eine Differenz aufklären.
Herr Walser hat gesagt, die erste Zinszahlung für Bar
men habe er nach Baduz geschickt, und Herr Thöny sagt,
das Geld sei nicht nach Baduz, sondern an die Bank in
Zürich geschickt worden.
Thöny: Das stimmt. Das Geld ist an eine Zürcher
Bank gelangt und von dort nach Barmen und da habe
ich, ich glaube von Walser, Nachricht erhalten, ich soll es'
weiterleiten.
Walser: Zu Gunsten der Landesbank.
Dr. Huber: Noch eine letzte Bemerkung wegen des
Anschlußvertrages. Ich möchte feststellen, öh ein Anschluß-
vertrag abgeschlossen wurde und wie es sich mit der vor-.
gesehenen Kautionsstellung verhält?
Thöny: Es ist nie (oder nur) ein Anstellungsvertryg
gemacht worden.
Präsident: Wir wären mit den Fragen zu Ende. Ich
möchte nur für die Verlesung der Akten jetzt schon die
Bitte aussprechen, daß nicht bei jedem einzelnen Doku
ment wiederum stundenlange Besprechungen stattfinden,
sondern, daß man. sich nur aus das beschränkt, was noch
nicht abgeklärt erscheint.
. Präsident: Inzwischen ist hier ein Brief von Zwicky,
Malans eingegangen (liest).
Präsident: Nun möchte ich noch einen ganz kurzen
Ueberblick geben über alle Episoden, die wir festgestellt
haben, ohne Rücksicht darauf, ob dabei die Bank zu Schä-
den gekommen , ist,
Episoden mit Tag und Datum:
1928:
Oktober: Blankokredit Walser, Landesbk.
29. November: Bürgschaft Barmer Bank
verein Mk. 300,800 =
Wechselakzept, welches Carbone zur Dar
lehensaufnahme benützen wollte
Garantie der Landesbank 100—200,000 Fr.
1927:
Jänner: Wechselakzept Zwicky, Malans
Im I. Semester: Bürgschaft Schweizer. Ge
nossenschaftsbank
24. Feber: Räthische Bank
16. Mai: Bürgschaft Wallerstein, Paris
1. August: Wechsel Buße u. Co., Berlin
1. August: Wechsel Buße u. Co.,'Berlin
30. August: Wechsel Anschlutzbank
Mk. 78,000 -
30. August: Wechsel Anschlutzbank x
Mk. 75,000 =
September: Wechsel Buße u. Co.
September: Wechsel Buße u. Co.
Im Herbst: Wechsel Butze u. Co. *
Im Herbst: Wechsel Buße ü. Co.
der aber nicht begeben wurde.
1928:
Jänner: Bezahlung des ungedeckten Kre
dites an die Genossenschaftsbank
Februar Wechsel ohne Nr. Investing
Corp. Iustzr. Dr. Bollert Mk. 100,000
1. Februar: dito „
1. Februar: dito „
10. Februar: dito „
1J.. Februar: dito „
18. Februar: dito ,.
3. Mai: dito „
6. Mai: Investing Corp.
Iustizrat Dr. Bollert „
9. Mai: Investing Corp.
Iustizrat Dr. Bollert „
18. Mai Investing Corp.
18. Mai Investing Corp.
Ohne Datum, Solawechsel Dr. Bollert,
-fällig 31. Dezember 1928
28. März: Dr. U. Eysler Prag, Böhmische
Commerzialbank Mk. 25,000 —
Fr. 15,000.—
„ 371,100.—
„ 10,000.—
„ 150,000.—
„ 100,000.—
„ 50,000.—
„ 60,000. *-
„ 25,000,—
„ 60,000.—
„ 80,000.—
„ 92,775.—
„ 92,775.-
„ 186,000.—
„ 186,000.—
„ 250,000.—
„ 64,000,—
1.
100,000
200,000
250,000
250,000
200,000
100,000
63,000.—
123,700.—
123,700.—
247,400.—
309,250.—
309,250.—
247,400.—
123,700.—
200,000 „ 247,400,—
„ 200,000
Mk. 200,000 --
„ 200,000 =
Fr.
247,400.-
247,400.-
247,400.-
125,000.-
80,985.