Nitrogenkaufvertrag ist zustande gekommen. -Wenn die.
Angaben Goldfingers stimmen und diese Angaben mußte-
er schriftlich belegen und diese 3.50 Dollar Bewertung der'
Aktien hat sich aus.mündliche Angaben von Goldfinger ge
stellt und wenn Goldfinger nicht in der Lage ist, durch die
Bilanz zu beweisen, daß die Aktien eben einen Mehrwert
haben, als 3.50 Dollar, dann wird der Verkauf nicht ge
tätigt. Ob die Bank 2 oder drei Dollar bezahlt hat ist
ganz Wurst. Tatsache ist, daß der Vertrag nicht zustande
kommt, wenn die Angaben Goldfingers nicht stimmen.
Und im Uebrigen zu den Ausführungen des Herrn Ober
landesgerichtsrates Dr. Benzer wegen der Exekution kann
ich nur verraten, daß man uns an Stelle des angegange
nen Weges bereits unten den Borschlag gemacht hat, eine
gerichtliche Exekution herbeiführen zu lassen, und- uns
als alleinige Käufer auftreten zu lassen.
Präsident: Der Antrag ist gestellt und er wird be-
handelt werden durch das Gericht. Ich möchte nur bemer
ken, daß ja der Vertrag überhaupt nicht züstande gekom
men ist und daß für unwesentlich ist in dieser Strafsache,
die Frage der 4 Wechseldiskontierung. Die Diskontierung
erfolgte auf alle Fälle, vor Goldfinger in seinem Schluß-
brief den Vertragsabschluß betätigen wollte,, aus welchen
Walser dann seinen Gegenbries nicht abgeben mußte. Un
abhängig vom Bertragsabschluß ist die Diskontierung er
folgt.
Wir wollen darüber schlüssig werden nud morgen früh
8 Uhr weiter fahren.
Dr. Huber: Ich möchte fragen, ob sich das Gericht
schlüssig geworden ist, über meine Anregung'diese drei Be
richte anzuerkennen und will, daß sie verlesen werden?
Präsident: Vorerst möchte ich eine Mitteilung machen,
daß wir um ^1 Uhr die Verhandlung abbrechen, mit.
Rücksicht auf alle im Prozeß beteiligten, nicht zuletzt mit
Rücksicht auf die Stenographen. Dann "möchte ich be
kannt geben'den Beschluß des Gerichtes über die nach
träglich gestellten Beweisanträge. Das Gericht hat die
Beweisanträge: Den Regierungssekretär Rigg und die
telephonische Information über die -Exekution der Nitro
gen-Aktien abgelehnt, weil das Gericht der Ueberzeugung
ist, daß beide keine wesentlichen Momente für die Erledi
gung der Strafsache bringen können. Wir fahren nun
fort in der Befragung des Angeklagten Beck.
Dr. Huber: Beck! Sie haben sich bereits darüber ge
äußert, daß Walser widerholt in optimistischer Weise Mit
teilung gemacht hat, über die Verhältnisse und Aussich
ten in Rumänien. Ich möchte Sie bitten, sich etwas ein
gehender darüber zu äußern, speziell, ob in Ihrer Gegen
wart mit Thöny und Walser über diese Fragen gesprochen
wurde und in einem späteren Zeitpunkte, ob es vorge
kommen ist, daß Thöny zögerte mit der Herausgabe von
weiteren.Wechseln und wie hat Walser sich darüber geäu
ßert über die Aussichten in Rumänien?
Nico Beck: Ich war verschiedenemal dabei, wenn
Walser sich über Rumänien geäußert hat in Gegenwart
von. Thöny. Er hat sich in optimistischer Form geäußert u.
glaubte aus voller Ueberzeugung, daß die Sache gut gehe.
Ich war nie dabei, als Walser von Thöny Wechsel heraus
verlangte. Denn während der Zeit der Herausgabe die
ser Wechsel an Carbone war Walser abwesend in Rumä
nien. . „
Dr. Hpber: Erinnern Hie sich cm die Vorkommnisse,
bevor Sie das letztemal nach Wien-fuhren; haben Sie
nichtdamals mit Thöny wegen der Herausgabe von Wech
seln gesprochen?
Nico Beck: Ja ich- erinnere mich daran, daß Walser
von Wien aus telephoniert hat, Thöny möchte weitere
Wechsel geben. Thöny sicherte das am Telephon zu, die
Wechsel kamen aber nicht. Ich reiste nach Vaduz und
Thöny erklärte, er hätte die Wechsel nicht abgeschickt. 'Er
erklärte mir, er hätte das bewußt getan, damit die Ver
luste nicht noch größer werden.
- Dr. Huber: Dann haben Sie sich vorgestern geäußert,
daß Thöny den Walser ersucht habe, nach Vaduz zu kom
men, um die ganze Sache zu regeln; daß damals-Walser
erklärte, wenn man auf seiner Herreise bestehen würde,
dann müßte er jede Verantwortung ablehnen, weil durch
seine Abwesenheit das Klassenlotteriegeschäft in Frage ge
stellt werden könnte.
Nico Beck: Das war gerade zur Hochwasserzeit! als
ich von Berlin nach Vaduz kam, sagte, Thöny, er hätte
von Walser die Herreise verlangt und er zeigte mir-den
Brief, den Walser an Thöny schrieb: er komme, er müßte
aber für diesen Fall alle Konsequenzen ablehnen, die aus
seiner Herreise entstehen könnten, wenn das Geschäft
nicht zustande käme.
Dr. Huber: Sie haben gestern gehört, daß der frühere
Regierungschef befragt worden ist, ob nicht Sie einmal
den -Auftrag, gehabt haben, für das Land Liechtenstein
eine Anleihe zu beschaffen. Bestätigen-Sie das, was
Herr Professor Schädler gesagt hat? ^
Nico Beck: Ja.
Präsident: Ich möchte an Beck einige Fragen richten:
Wer hat darauf hingewiesen hie und da, daß durch Un
terzeichnung der Wechsel seitens' der Bank Geld beschafft
werden könne?
Nico Beck: Es ist möglich, daß ich davon gesprochen
habe, ich . erinnere mich nicht genau; ich muß erklären,
daß darüber, verschiedentlich Besprechungen stattgefun
den haben. Ich wurde seinerzeit darüber orientiert, daß
Thöny verschiedene Kredit-Ueberschreitungen gemacht
habe auf Kontis und Walser fragte mich, wie man die
Sache machen könnte, daß man Thöny Deckung verschaf
fen könnte. Wir berieten uns über diese und jene Mög
lichkeit und ich erinnere mich nicht genau daran. Aus
alle Fälle erinnere' ich mich nicht daran, daß ich nicht der
jenige war, der ursprünglich die Idee der Garantie der
Landesbank aufgebracht hat. Diese Idee scheint ursprüng
lich entstanden zu sein bei der Bürgschaft des Barmer j
Bankvereins und ich war damals weder beteiligt, noch^
derjenige, der den Antrag gemacht hat, eine solche Bürg
schaft zu übernehmen. Die Bürgschaft auf Wechsel, die |
Unterschrift auf Wechsel ist nach meinem Dafürhalten!
schon vorher auf Wechsel figuriert. Die Landesbank
hatte schon bei dem Likörgeschäft es so gemacht, das muß ]
auch aus den Akten ersichtlich sein.
Walser: Ich habe nur mit Thöny über die Wechsel-
verpflichtungen seitens der Bank unterhandelt und ich ver- i
weise auf das Exposee, das ich hierüber abgegeben habe;
es muß bei den Akten' liegen. Aval-Bürgschaften ausj
-Wechsel gegenüber mir haben früher nie bestanden.
Dr, Guntli: Nico Beck! .Sie haben in Ihren Darlegun
gen unter anderem mitgeteilt, daß ein Akzept über 125,0004
Fr, vop Herrn Posiert übergeben worden sei. Das wlttzj