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. Walter nicht bei den Budapester Herren habe«
vorzustellen brauchen,, ''oeil ich bereits vorgestellt
war, durch wen weiß ich nicht, daß ich mir nie
einen anderen Namen beigelegt habe, als Walser,
habe ich das nicht nötig gehabt.
Präsident: Sie nehmen Bezug aus die schrift
liche Deposition des Zeugen Fehr wegen der Zu
legung eines Titels. .
Walser: Ich habe das nicht gelogen. Ich nahm
nur aus seinen Ausführungen, daß die Leute
dem Herrn Fehr unten das gesagt haben.
.Das. glaube ich gern. Ich will aber nur die
Bemerkung mach.en, daß solche Sachen von mei
ner Seite nie gemacht worden sind.
Staatsanwalt: Ist Ihnen bei dieser Gelegen
heit, als über das Nitrogengeschäft verhandelt
wurde, auch irgend etwas über eine Grundlage
für die interne Bewertung der Aktien, für den
inneren. Wert der Aktien gegeben worden?
Walser: Nein. Darüber ist mir nichts mitge
teilt worden.
Staatsanwalt: Herr Fehr?
Fehr: Nein.
Staatsanwalt: Ich meine, an Hand des Ex
posees gegeben worden?
Präsident: War das Exposee vorhanden?
Fehr: Bei der Bank nicht.
Präsident: Das Exposee war glaube ich hier.
.. Haben Sie sich noch irgendwo anders als bei
der ungarischen Bank um die Nitrogenaktien in
teressiert oder erkundigt?
. Fehr: Nein. Dr. Strauß war, glaube ich, nicht
. anzutreffen.
Die anderen zwei Herren, «Justus, Santon
und Kobel haben es natürlich sehr empfohlen.
Staatsanwalt: Woher wußten Sie, daß Ju-
. stus, in diesem Falle Goldfinger, mit einem hal
ben Dollar Prosit arbeiten würde.
Fehr: Das habe ich aus der Bemerkung ent
nommen, daß, wenn das Geschäft zustandekommt),
die 50 Dent trotzdem ihm gehören.
Staatsanwalt: Ist Ihnen sonst noch etwas
Näheres über Walser gesagt worden? Z. B. da
rüber, wie er die Verhältnisse in Liechtenstein,
die Kreditwürdigkeit in Liechtenstein nach der
Hochwasserkatastrophe geschildert hätte.
. Fehr: Daran kann ich mich nicht erinnern.
Staatsanwalt: Es hieß seinerzeit, daß gesagt
worden sei, er hätte in Ungarn angegeben, dieser
Schäden in Liechtenstein betrage nur 50.000 Fr.
Fehr: Ich glaube, Justus hat einmal so etwas
gesagt. Das ist ja auch durch die Zeitung ge
gangen, aber mehr für die Sparkasse. Der der
Sparkasse entstandene Schaden betrage nur Fr.
40.000. Das war so zu verstehen, nicht der dem
Lande, sondern der der Sparkasse entstandene
Schaden.
Staatsanwalt: Wieso ist. der Sparkasse der
Schaden erwachsen?
- Fehr: Durch Hypotheken, weil einzelne
Grundstücke, die ihr zum Pfande bestellt waren,
durch das Hochwasser nicht mehr jenen.Wert dar
stellen, mit dem sie belehnt worden waren.
Walser: Ich wollte nur sagen, daß ich schwach
im Gedächtnis habe, daß Justus eine Informa
tion hatte, oder eine Zeitungsnotiz, wonach ge
schrieben wurde, daß die Sparkasse bei den durch
den Rheineinsall verwüsteten Grundstücke einen
Schaden hat von 30.000—40.000. Ich habe nie
eine Schaden'messung über Liechtenstein abgegeben.
Dr. Budschedl: Sie sagen, unter den Kredi
toren waren auch Debitoren eingestellt in der
Kartothek.
FehrJa, aber ich weiß nicht mehr auswen
dig, das steht so in meinem Berichte.
Dr. Budschedl: Waren das große Differen
zen, große Debitoren?
Fehr: Ja, soviel ich mich erinnern kann, ziem
lich bedeutende Beträge.
Dr. Budschedl: Was war der Zweck der Um
stellung?
Fehr: Kapp und Grüsser und Stapper waren
unter den Debitoren zum Teil abgedeckt, zu«
Teil waren auch solche, die noch im Depot wa
ren.
Dr. Budschedl: Das'hat man gleich feststellen
können?
Fehr: Ja.
Dr. Budschedl: Glauben Sie, daß das schon
länger der Fall war, oder nur zufällig?
Fehr: Nach den Kartothekblättern schon län
ger.
Dr. Budschedl: Haben Sie nachher festgestellt
bei den Hhpothekarschuldnern, daß es ca. 250
Hhpothekarschuldner waren, die mit Zinsen ini
Rückstände waren mit ca. 179.000 Franken.
Fehr: Ja.
Dr. Budschedl: Sie haben auch festgestellt,
daß bei den Büvgschaftsdarlehens-Schuldnern ca
120 rückständig waren mit den Zinsen in der
Höhe von ca. 37.000 Franken?
Fehr: Ja.
Dr. Budschedl: Daß diese Zinsenrückstände
zwei, drei, vier und sogar in einzelnen Fällen
7 Semester ausgemacht haben.
Fehr: Ja.
Dr. Budschedl: Wie ist das zu erklären.
Fehr: Einzelne sind zu wenig gemahnt wor
den. Es ist Ihnen nur die Zinsenrechnung ge
schickt worden, damit hat man sich begnügt.
Dr. Budschedl: Wäre es nicht doch möglich,
daß man den Bericht dem Zeugen vorhält und
an einzelnen Stellen verlesen kann? Es war eine
Herkulesarbeit, die die Leute leisten mußten, bis
die Sache in Ordnung war.
Präsident: Das Gericht hat es abgelehnt, die
sen Bericht zu verlesen. Ich habe das nicht von
bedeutendem Interesse für diese Sache betrach
tet. Ich glaube, es ist auch nicht notwendig. Was
für Kreditoren und Debitoren damals bestanden,
figuriert in den Kontrollberichten der Treuhand-
stelle. Das ist im Strafrecht nicht vor großer Be
deutung. Der' Zeuge hat dargetan, daß die Ord-