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dort die Verlängerung des Kredites um ein halbes.
Jahr. Was ist damals Mit dem Betrag ans dem
Kredit geschehen?
Niko Weck: Das weih ich nicht.. Thöny und ich
erfuhren das erste Mal von Schwarzwald, datz ein Teil
des Depots in Rumänien des Barmer Bankvereins be
reits abgehohen sei. In der Folge erfuhren wir, von
Walser erzählungsweise, datz er eine Filmunternehmung
gegründet, einen Fischereipacht übernommen und daß
das Geld dazu verwendet worden wäre.
Staatsanwalt: Wenn der Warmer Bankverein so
dringend die Rückzahlung des von Walser beanspruch
ten Kredites von Bürgen verlangte, lag da nicht auch
ein Herantreten an den Schuldner nahe oder warum
sind Sie nicht an den Schuldner herangetreten und
haben gesagt, der Kredit sei verbraucht; Walser war
ja damals zurückgekehrt und im Auftrage Walser's
fuhren Sie hinaus, weil er selbst aus taktischen Grün
den nicht hinausfahren wollte. Haben Sie damals
Walser nicht gesagt, stelle uns Geld zur Verfügung!,
das er noch unten haben mußte?
Niko Beck: Ich wußte ganz bestimmt, daß' Walser
kein Geld mehr unten hatte, denn ich habe ihm 14
Tage oder einen Monat vorher dringende Ueberweisun-
gen machen müssen. . '
Staatsanwalt: Sie waren sich im klaren, daß dxr
Kredit vollständig aufgebraucht war?
Niko Beck: Ja. Dagegen hat Walser gesagt, datz
die Klassenlotterie wieder akut sei und er brauche al
lerdings etwas Geld; zirka 100,000 Fr., dann werde
die Sache aber sehr gut durchgeführt, dann wird sie
perfekt sein.
Staatsanwalt: Woher konnten Sie irgendwie noch
rechnen, die noch weitern erforderlichen 100,000 Fr.
zur Perfektionierung dieses Geschäftes zu bekommen?
Niko Beck: Walser und ich versuchten gemeinsam
in Wien eine Gruppe zu interessieren, die diese Beträge
vorgeschossen hätte. Das war der Grund, weswegen
wir mit Schwarzwald in Verbindung gekommen sind.
Präsident: Walser! Sie haben mir das bestrit
ten: als ich Sie selber gefragt habe, daß man in
Wien mit einer , weitern Finanzgruppe wegen der B>e-
teiligung an der Klassenlotterie unterhandelt hat.
Walser: Ich habe das nicht bestritten.
Präsident: Sie haben erklärt, es hätte sich' um die
Liquidierung Ihres Gewinnanteiles bei der Beteili
gung an der rumänischen Klassenlotterie gehandelt.
Walser: Weck kann auch nicht behaupten, daß ich
eine andere Absicht gehabt habe. Ich habe auch nie
in Abrede gestellt, datz ich in Wien unterhandelt
habe. Ich 'habe damals Beck Lesart, ein Geld sei nicht
mehr unbedingt notwendig. Ich habe ihm den^Brief
gezeigt, den ich von Bukarest erhielt, daß.einer Finan
zierung nichts mehr im Wege stehe.
Präsident: Mit wem haben Sie in Wien unter
handelt ?
Niko Beck: «Mit .... und Schwarzwald.
Präsident: Das waren ja Geldvermittler.
Niko Beck: Ich erinnere mich nur, daß der Be
treffende bei der Landerbank Angestellter war und
Beziehungen mit der Länderbank anstreben wollte. Ich
kann mit bestem Willen nicht mehr sagen, wie der
Mann geheißen hat.
Walser: Die Verhandlungen wurden nicht mehr
weiter geführt.
Präsident: Und sonst mit anderen Kreisen?
Walser: Mit privaten Kreisen.
Präsident: Wissen Sie, was mit der Länderbank
verhandelt worden ist?
Niko Beck: Walser hat dort verhandelt, daß das
Geschäft vor dem Abschlüße stehe, daß die besten Vor
aussetzungen gegeben seien. Die Länderbank war seiner
zeit vor dem Kriege an der rumänischen Klassenlot
terie beteiligt und kennt die Verhältnisse da unten
und zeigte ein wirkliches Interesse an dem Geschäft.
Präsident: War das im Miai und hat? es sich darum
gehandelt, den Barmer Bankverein abzulösen?
Niko Weck: Es war im IMai und sollten eventuell
noch neue Mittel beschafft werden für einen definitiven
Abschluß des rumänischen Geschäftes.
Präsident: Wurde über die weitern Modalitäten
nicht gesprochen?
Niko Weck: Nein, darüber wurde nicht gesprochen.
.Präsident: Wurde' über die Sicherheiten, die Sie
der Länderbank bieten können nicht gesprochen.
Niko Beck: Darüber wurde nicht gesprochen.
Präsident: Es scheint mir, daß diese Verhandlun
gen bei Ihnen doch die Vermutung auskommen lies
sen , datz an der raschen Verwirklichung der Klassenlotte
rie hoch gezweifelt werden müsse und datz die.Verwirk
lichung der Konzession nicht unmittelbar vor der Türe
stünde.
Niko Beck: Ich konnte die Verhältnisse in Rumä
nien nicht kontrollieren. Ich gebe zu und bin auch der
Ansicht, daß sich die Sache inzwischen lange hinausge
zogen hatte aus verschiedenen Umständen. Tatsächlich
waren damals einige Regierungsstürze in Rumänien und
die' Wauerngeschichte und das mag die Verhandlungen
in die Länge gezogen haben, aber die' Mittel wa
ren ausgegangen. Tatsache ist, datz während unserer
Anwesenheit in Berlin ein Herr zu Walser gekom
men ist, namens Springer und hat erklärt, daß das
Geld in Rumänien auch aufgebracht werden könnte,^für
den Fall, datz Walser nicht die Möglichkeit hätte, die
Sache in Ordnung zu bringen. Es wäre dringend not
wendig, daß Walser nach Bukarest abreisen würde.
Walser: Wenn die Sachen nicht so weit gediehen
sind, daß sie unmittelbar, vor dem Abschlüße stän
den, so möchte ich dazu sagen, daß. sich die Verhand
lungen nicht zerschlagen haben und wenn sie noch nicht
so weit gediehen waren, so wären da viele Gründe
maßgebend. Es' sind Berichte aus Rumänien eingetrof
fen, daß eine weitere Finaiyierung nicht unumgänglich
notwendig sei. An eine Garantie für den betreffenden
Geldgeber habe ich auch nicht gedacht, darüber wurde
nicht gesprochen, weil das Geschäft Garantie bieten
sollte; es war nicht die Finanzierung beim Barmer
Bankverein, weshalb wir nach Wien gingen. Ich habe
den Leuten gesagt, wenn Ihr Euch für? die Klassenlotterie
interessiert, so kommt nach Rumänien, um sich von dem
sichern Zustandekommen der Konzession und der SaW zju