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Neck: In keiner Weise. Ich habe ihn- so anständig
ersucht, ich müsse eine Grundlage haben. die» Sache sei so,
aber ich werde sie nie verwenden gegen ihn, wenn
er den Verpflichtungen der Bundesbank gegenüber, so
n>ie er sie übernommen gerecht werde.
Präsident: Haben wir bei dein Anläße nicht schon
über die Koburgsache gesprochen?
Neck: Ich erinnere mich und Carbone mirddasckrotz
allem bestätigen, daß Carbone mir dazumal einige
andere tschechische Geschäfte und auch das Koburggeschäft
proponiert hat. Vor diesem Krach war Mir das Ko-
burggeschaft schon von Werner Schmidt proponiert.
dem ich es rundweg abgelehnt hatte. Also schon vor
Jahresende. Es geht dies aus der Korrespondenz!'aus
drücklich hervor. AIs Carbone mit den tschechischen Ge
schäften kam und mit dem Kobnrggeschäft, habe ich
im ersten Moment erklärt, ich mache mit ihm über
haupt gar kein Geschäft. Erst als Walser kam, haben
Walser und ich uns über die Sache, besprochen und ha
ben das Geschäft eventuell als gut befunden.
Präsident: War diese Aufstellung im Zusammen
hang mit dein Geständnis von - Carbone? Die
Aufstellung über die Verpflichtungen des Carbone.
Erstens Busse 36.000. Anschluß 60,000, Buse
153,000 Mark. 4. Blanke 25,000 !Mark. Effektiv
hat das nicht bestanden, sondern sollte auf die Bürg
schaft .angerechnet werden.
Beck: Das waren aber Franken, nicht Mark.
Präsident: Da sind Mark gezeichnet. Also, ich frage
Eie jetzt, haben Sie das im gleichen Zusammenhang
aufgestellt? j
Weck: Ich habe noch nie eine Abmachung geinacht,
auf der kein Datum war.
Präsident: Carbone, war das beim gleichen Anlaß?
Carbone: Es war bestimmt einige Tage früher,
wenn Sie nachsehen.
Präsident: Geschrieben haben Sie es Beck, nicht
wahr? •, ; 1 1 ,
Präsident: Es wird beim gleichen Anlaß geweseij
sein. . ; I r [ '■ s
Beck: Ich glaube, daß es einige Tage früher war.
Carbone: Ich möchte nur meine gestrigen Aus
führungen auf - diesem Gebiete nochmals bestätigen in
der Form, wie ick/ sie erklärt habe und'Möchte nur be
merken, daß zwischen anständig oder unanständig ersuche:,
und wie man das Benehmen bezeichnet, vielleicht- ver
schiedene Auffassungen bestehen können. Ich h.ibei-viel
leicht eine andere Auffassung über anständig ersuchen.
Betreff des Bruches ist es natürlich so. In dem Mo
ment, wo dieser Krach stattfand, hat er sich wirklich der
art aufgeführt, wie ich es gestern erwähnte. In dem
Moment war es kein Druck. Der Krach, die Szene
war da, das Büro war im größten Aufruhr. Aber gera
de am nächsten Tage wo ich wieder eine zweite solche
Lzene zu erwarten gehabt hätte, aus diesem!(Druckiher-
aus, nicht noch einmal. das alles durchmachen zu müs
sen. - habe ich es unterschrieben.
Präsident: Ist Beck aus eigener Initiative zck-'IH-
nen gekommen? Ist seine Ausführung richtig, daß
Tie - ihm telephoniert haben ?
Carbone: Das weiß ich nicht, ob ich ihm telepho
niert habe. ' !
Beck: Jawohl, er hat mir telephoniert.
Carbone: Ich weiß nur, daß er das nachher dik
tiert hat und mit dem fertig diktierten Schreiben in
mein Büro kam, das er in meiner Abwesenheit in
der Amroc diktiert hat.
Präsident: War er schon vor Ihnen in der Amroc?
Carbone: Tr hatte in der Amroc Ein- und Ausgang.
Beck: Ich bestehe unbedingt auf meinen Au,ssüh.un-
gen. Sie sind wahr. Ich habe in 'Gegenwart von
Fräulein lieber mann und von Carbone in die Maschine
der Frl. Biedermann diktiert und ich ersuche, nötigen
falls Frl. Dobermann einzuvernehmen.
Carbone: Und ich muß bei meinen Ausführungen
bleiben und möchte betreffs des Koburggeschäftes Fol
gendes erwidern: Das Koburggeschäft, wie Niko Beck
sagte, hätte er schon vorher von Schmidt bekommen. Bei
den Koburggeschäften halten zu tun die Prinzen Iosias
und Cyrillus. Prinz Cyrill hatte alle seine Sachen be
reits gepfändet durch Millner. Ein gewisser Herr Wolf
ist mit' ihm zusammen gewesen. Dieser Herr Wolf i't
hier gewesen. Von dieser Seite aus ist das Koburg-
geschäft angeboten worden. Ich wußte aber, daß Cyrill
gar keine Anrechte mehr aus das Koburggeschäft hatte.
Ich wußte, daß von der Eparkassa auf diese Weife
aus das- Koburggeschäft nicht eingegangen wird, weil
es nicht aus legalem Wege hätte zustande tcm'mrn
können, weil Cyrill nicht mehr berechtigt war, ras Ge
schäft abzuschließen. Nur auf d em Wege, den ich vorge
schlagen hatte, bestand in Wirllichleit Aussicht auf ti:
Koburggeschäfte.
Präsident: Dann wäre also dieser Wolf nur herge
kommen, um diese 2 Millionen Koburgwcchscl durch
Thöny in der Schweiz plazieren zu lassen. — Ja es hat
angefangen mit Cyrill Wechseln.
Bock: Ich war dabei, als Wolf nach Vaduz
kam und muß bestätigen- "daß Wolf mit uns bezüg
lich des Koburggeschäftes nicht verhandelt hat, sondern
wegen einer ganz andern Sache.
- Präsident: Haben Sie mit Schmidt verhandelt.
Beck: Ich habe mit Schmidt verhandelt, stiegt
bei' den Akten.
Präsident: Wie sind Sie mit Schmidt zusam
men gekommen. Wissen Sie es nicht mehr. Vielleicht
können Sie es uns inorgen sagen.
Carbone: Schmidt ist von mir mit Beck besannt ge
worden in Berlin.
-■ Präsident: Gut, jetzt sprechen wir über die Co
burgsache. ! (
; Beck: Ueber die Anfänge kann ich im Moment
nichts sagen. Ich habe den Schmidt kennen' gelernt.
': Präsident: (fällt ein): Im Januar fand eine Kon
ferenz statt in der Wohnung Carbo»es am Kurfürsten-
damm-zwischen Iustizrat Bollert, Eisler, Walser, Car
bone und Cie, dann .Alexander Justus und Georg
Justus. , ’
Carbone: Darf ich noch dazufügen zu memen
Ausführungen, ich sagte, wenn Niko Weck überzeugt ge
wesen wäre, laut diesem sogenannten Geständnis, daß
ich ein Betrüger wäre, hätte er mich nif einige Tage
später mit 12 Stück Blankowechsel der ' «echtensteincr
Bank nach London schicken können,- die , tcrschriebe.,
waren von der ä-'andcsbank und Iustizrat ollert; auf