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Carbone: Nachdem Goldfinger Schwierigkeiten machte
. und wir zum Abschluß kommen wollten, HÄe ich ihn ge
drängt, er möchte endlich den Vertrag unterschreiben.
.Nachdem er das getan hatte und er durch den 50,000et
Wechsel, den er erhalten hatte, nun verpflichtet war, diese
Sachen endgültig beizubringen, wenn er sich nicht ver
tragsbrüchig machen wollte, abgeschlossen würde erst,
dann werden, wenn beiderseits unterschrieben worden
war.
Er hat diese Wechsel nur bekommen als Zahlung,
wenn der Vertrag abgeschlossen, worden' wäre. Er hätte
mit den Wechseln nichts machen dürfen.
>- Präsident: Sie haben vorhin gesagt, daß Sie auch
die Wechsel, die Sie in London zu plazieren versuchten,
blanko erhalten haben.
Bon wem haben Sie die Blankowechsel erhalten?
Carbone: Sie kamen an in, Berlin, dann hat Beck
; deck Justus die Wechsel gegeben.
Präsident: Waren das Kobürgwechfel?
Carbone: Ja.
Präsident: Sie waren aber vorher auch in London,
' um Wechsel unterzubringen?
Carbone: Ja, von Zürich aus. (
• Präsident: Was hatten Sie dort sür Abschnitte?
Carbone: Es waren keine Abschnitte, es waren Bürg
schaften.
Präsident: Sie haben Kenntnis von diesen beiden
Wechseln von je 30,000 Fr., nicht wahr?
. Carbone: Ja, Goldfinger haben wir behalten.
Präsident: Dann ist der'Sparkasse Koloska ein Jb>
schnitt von 10,800 Fr. übergeben worden, haben Sie
Kenntnis?
Corbone: Ja, das ist folgendermaßen gewesen, kurz
vor Ostern ,da sagte Beck, er brauche dringend ein paar
tausend Mark mindestens, und nachdem eben die Schwie
rigkeiten des Diskontos waren, sagte ich, Justus er solle
schauen, daß er sie unterbringen könnte bei den Verwand
ten in Koloska, woher Justus stammt.
Präsident: Wo ist das Koloska?
Carbone: Es ist von Budapest in 2 Stunden zu er
reichen,, es ist auf dem Landei Er ist nach. Budapest ge-
' fahren und kam dann zurück und sagte, er hätte die
Wechsel nicht unterbringen können, aber privatim hätte
er ein paar Tausend Pengö ausleien können, später habe
ich erfahren, daß er die Wechsel von einer Bank bekom
men hat. '
Präsident: Haben Sie hievon für sich auf etwas be
kommen?
Carbone: Ja, davon hat er meine Hotelrechnungen-
in Budapest bezahlt. Ich habe mich nie um die Rech-
' nungen gekümmert, er hat bezahlt.
Präsident: Alexander Justus hat feinem Bruder Si
gismund Justus Wechsel gegeben, ist' Ihnen etwas be-
^ kannt?
Carbone: Ich -weiß, daß der Bruder gedrängt hat, er
müßte die Wechsel bekommen, dieser Wechsel wäre «ms
das Nitrogengefchäft angerechnet worden. Er war der
Anwalt von Dr. Goldfinger.
Carbone: Diele Verhandlungen sind bei Dr. Justus
' abgehalten worden.
Präsident: Sigmund Justus war nicht Anwalt von
Goldfinger?-Oder-war es der Anwalt von Ihnen und
Walser?
Walser: Er hat un» nicht als Anwalt gedient, son
dern es wurden Verhandlungen mit Goldfinger und fei
nem Direktor selbst gepflogen. Goldfinger harte mehrere
Anwälte, die Hm jeweils.die Vertragsentwürfe ausgefer
tigt haben und uns zur Vorlage gebracht hat.
Präsident: Me kommt es dann, daß die Sparkassa-
gruppe, die Walser-Justus- und Carbonegruppe dem Dr.
Sigmund Justus Wechsel gibt von 50,000?
Carbone: Das muß eine interne Vereinbarung ge
wesen sein. Er hat mir nicht gesagt, daß er ihm Wechsel
gegeben hat.
Walser: Mir kam Dr. Sigmund Mstus mehr als Ver
mittler vor. Er hat teils Goldfinger Recht gegeben, teils
uns. Ich habe das Gefühl gehabt, daß er ein großes
Interesse daran hatte, am Zustandekommen des Geschäf
tes.
Präsident: Dann sind weitere 2 Wechsel. Einer zu
150,000, einer zu 100,000 an Dr. Sumegy?
Carbone: Das muß ein anderer fern. Das ist Dr.
Somwogy. '
Präsident: Bon einem Dr. Somwogy steht in der
ganzen Prozeßsache nichts.
Carbone: Sumegy, diesen Namen habe ist erst ge
lesen, wie ich hieherkam.
Präsident. Aus welchem Grunde wurden ihm 2 Wech
sel gegeben?
... Carbone: Justus 'hatte die Wechsel in der. Hand. Er
war nicht berechtigt, diese Wechsel auszustellen und weiter
zugeben, er kann sie nur nach meiner. Verhaftung weiter-
gegeben haben.
Präsident: Wie kommt. -Justus zu dieser Sache?
Carbone: Bei den 30.000 Wechseln war abgemacht
worden, 30,000 Fr. sollte diè Sparkassa bekommen und
30,000 sollte Justus bekommen für, diverse Geschäfte, dio.!
noch mit. der Sparkassa zu treffende Geschäfte. !
. Präsident: Es sollen Korrespondenzen zwischen Justus
und Beck gewesen sein. Die beiden Wechsel sind wieder^
zurückgekommen durch den -Anwalt Dr. Brund. Danm
sind weitere Akzepte diskontiert worden. Kenn Sie den
Abschnitt an Direktor Rosea an die Fa. Rosea? j
Carbon«: Die Namen kenne ich von Herrn Justus.i
Rosea ist Direktor von der Diktoriaversicherung in Buda-z
pest, Justus war viele Jahre dort tätig. Diè Firma Rosea
ist ein Pelzgeschäft. Im Pelzgeschäft habe ich zuerst vom
der Verhaftung der anderen gehört. !
. Präsident: Hier sind die Verpflichtungen des Schmidt
gàckt worden. ]
Carbone: Das habe ich erst, nachher gehört. !
Präsident: Waren Sie nicht orientiert über das Wegs
geben dieser Wechsel? ]
Carbone: Nein. . I
Präsident: Haben Sie nicht die Auffassug, daß Justus»
das Geld von Vornherein in seine Tasche stecken wollt»
daß es ihm nie darum zu tun war, der Landesbank eil
was zurückzugeben? . 1
Carbone: Nein. Die Auffassung hatte ich nicht, e»
war in sehr schwieriger Lage und hoffte 'die Sache mi{|
halten zu können.