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delsschule, das Lehrerseminar und das Gym
nasium. Die starke Industrialisierung un
seres Landes hat zur Entwicklung unserer
Realschulen wesentlich beigetragen.
Neben diesen öffentlichen Schulen bestehen
gegenwärtig 3 Privatschulen.
Das von Maristen-Schulbrüdern geleitete
Collegium Marianum in Vaduz erhielt im
Jahre 1942 die staatliche Anerkennung als
Anstalt mit Maturitätsberechtigung. Im
Jahre 1953 wurde die Schule auf die 5 er
sten Klassen des Realgymnasiums reduziert
und ein neuer Schultyp aufgebaut: die fünf-
klassige wirtschaftliche Mittelschule, die mit
einer staatlichen Prüfung abgeschlossen wird.
Dieser Schultyp soll vor allem künftigen
Handwerkern, mittleren Beamten und
Kaufleuten eine entsprechende Vorbildung
vermitteln. Für auswärtige Schüler ist der
Schule ein Internat angegliedert.
Das St. Elisabeth Institut in Schaan wird
von Schwestern, Anbeterinnen des Kost
barsten Blutes, geleitet. Es umfaßt eine vier-
klassige Töchterschule, in der sich die Mäd
chen für eine Tätigkeit im Büro vorbereiten.
Außerdem wird eine Haushaltungsschule
mit einem Jahreskurs geführt. In den 3 er
sten Klassen wird etwa der Stoff der Real
schule behandelt, der dann in der vierten
Klasse besonders in den Handelsfächern Er
weiterungen erfährt. Das aufblühende In
stitut führt ein Internat und schließt eine
Lücke im Mädchenerziehungswesen unseres
Landes.
Das Lyzeum Gutenberg in Balzers ist die
Fortsetzung des Gymnasiums Untere Waid
bei St. Gallen und umfaßt die 7. und 8. Klas
se. Es schließt mit fürstlich-liechtensteinischer
Matura ab. Das Lyzeum wird von Patres
der Gesellschaft Unserer Lieben Frau von
La Salette geleitet. Sein erster Zweck ist die
Heranbildung von Priesteramtskandidaten.
Die Schule bildet die Grundlage für das
Studium auf der Universität.
In diesen öffentlichen und privaten Unter
richtsanstalten holt sich unsere junge Gene
ration Wissen und Können für die Erfor
dernisse des Lebens. Aber die Schule ist nicht
nur Stätte der Wissensvermittlung. Sie dient
vor allem der Erziehung. Und die Erziehung
zum charaktervollen und verantwortungs
bewußten christlichen Staatsbürger ist ihr
vornehmstes Ziel. In dieser Hinsicht kommt
der Schule staatserhaltende Bedeutung zu. Sie
ist nicht Selbstzweck; sie soll den einzelnen
mit den kulturellen Werten vertraut machen
und ihm helfen, ein nützliches Glied der
menschlichen Gesellschaft zu werden, damit
er, tief verwurzelt mit dem Mutterboden
der Heimat, mit aufgeschlossenem Geiste
und klarem Blick für das Notwendige sich
in die Gemeinschaft des Volkes einordne.