Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein im Wandel der Zeit und im Zeichen seiner Souveränität

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zuzug dürfen wir daher nicht nur vom rei 
nen Überfremdungsstandpunkt aus betrach 
ten, da die zugezogenen Ausländer in unse 
rem Lande stets wichtige Aufgaben zu er 
füllen hatten. Von diesen Aufgaben möchte 
ich zwei besonders erwähnen, und zwar: 
1. die Mitarbeit am Aufbau und der wirt 
schaftlichen Entwicklung des Landes in 
Fach- und Spezialgebieten, in denen 
Liechtenstein selbst keine eigenen Kräfte 
zur Verfügung hatte; 
2. die Heranbildung von liechtensteinischem 
Berufsnachwuchs. 
Liechtenstein zollt allen jenen hier domizi 
lierten Ausländern Anerkennung und Dank, 
die ihre Aufgaben mit Hingabe und Ge 
wissenhaftigkeit erfüllt haben und in Zu 
kunft erfüllen werden. 
II. 
Noch vor wenigen Jahren war ein großer 
Teil unserer Bevölkerung in der Landwirt 
schaft tätig und kümmerte sich reichlich 
wenig um Fremdenverkehrsprobleme. Mit 
der zunehmenden Industrialisierung kamen 
Fremde ins Land, und als nach dem zweiten 
Weltkrieg die benachbarten Länder sich von 
den wirtschaftlichen Schäden einigermaßen 
erholt hatten und ein gewisser, lang ent 
behrter Wohlstand um sich griff, setzte mit 
der rapid zunehmenden Motorisierung ein 
starker Touristenverkehr ein, der in den 
letzten Jahren ungeahnte Ausmaße annahm 
und unser Land zwang, der Fremdenver 
kehrswerbung und den damit zusammen 
hängenden mannigfachen Problemen seine 
besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. 
Man schritt zum Bau neuer Straßen, wid 
mete besonderes Augenmerk der Verschö 
nerung des Dorfbildes, modernisierte beste 
hende Hotels und Gaststätten, schuf neue 
Geschäfte mit repräsentativen Auslagen und 
plant für die Zukunft den Bau neuer Hotels. 
Unser Land erfreut sich in der letzten Zeit 
der besonderen Aufmerksamkeit des Aus 
landes. Die einzigartige liechtensteinische 
Landschaft, die zentrale Lage der Alpen 
mitte und eine gewisse Romantik, die das 
kleine Fürstentum am Rhein, die letzte 
Monarchie im Herzen der Alpen, umweht, 
sind es in erster Linie, was den Fremden 
nach Liechtenstein zieht. Dank einer ziel 
bewußten und intensiven Werbung durch 
Presse, Rundfunk und Fernsehen ist unser 
Land heute weltbekannt geworden. Ein Be 
weis dafür sind die Besucherziftern, die 23 
Länder umfassen. Wir müssen damit rech 
nen, daß in den nächsten Jahren der Frem 
denverkehr weiterhin erheblich zunimmt. 
Es ist deshalb zweckmäßig und wünschens 
wert, wenn die örtlichen Verkehrsvereine 
und alle jene Stellen, die am Fremdenver 
kehr interessiert sind, sich einer engeren 
Kontaktnahme mit dem Landesverkehrs 
büro als zentraler Werbestelle befleißen. 
Auf diese Weise wird es möglich sein, die 
mannigfachen Probleme, die durch die ge 
waltige Zunahme des Fremdenverkehrs in 
den letzten Jahren für unser Land entstan 
den sind, einer befriedigenden Lösung zuzu 
führen.
	        

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