Th
35
36
Bi
n
B
Genau so wie der frühe Zug der Wildgänse nach dem Süden. Sie
lebten in der Landschaft und mit der Natur. Die gewaltige Berg-
landschaft mit ihren düsteren Schluchten sind der Schauplatz für
das Treiben ihrer Sagengestalten. Nicht minder aber auch der
blumenübersäte Bachrand im Tal. Oder die Heimlichkeit nacht-
dunkler Wälder am Hang. Glaube und Aberglaube fanden Platz
und Anregung in der geheimnisvollen Umgebung. Denn Geheim-
nisse barg jeder knorrige Baumstrunk und jeder verschlafene
Ruf des Käuzchens. Das Leben des Bauern mußte oft Gesetz-
mäßigkeit aus dem Wachsen des Mondes ableiten. Saat und
Ernte bestimmt kein Kalender. Das Treiben der Knospen gab
das Zeichen. Der erste Föhneinbruch zwang zur Feldarbeit. Der
erste Nachtfrost rief zur Maisernte.
Wir sind die Nachkommen eines harten Bauerngeschlechtes.
Was Jahrhunderte an Schaffen und Streben, an Denken und
Träumen im Wesen unserer Vorfahren eingeprägt haben, das ist
unser Erbteil. Unser Erbe aber ist auch das Land, das sie bebaut.
Wir brauchen die Aufgabenicht zu scheuen. Denn mit der Aufgabe
haben wir die Voraussetzungen erhalten, ihr gerecht zu werden:
eine starke Verbundenheit mit der Scholle und eine tiefe Liebe
zur Natur. Sie sind das Fundament unserer Heimatliebe.
Y
~h
mn
rn
4 *
21
rs
m
1.
Walter Oehry
n°
RN