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war sehr viel zur Verbesserung des Ortsverkehrs geschehen.
So wurde die Straße über den Triesnerberg in die Alpen be
gonnen und in den folgenden Jahren vollendet. Im Jahre
1868 erfolgte der Bau der Straße nach Planken. Zur Erleich
terung des Verkehrs mit der Schweiz wurden in denselben
Jahren die Rheinbrücken zu Bendern, Schaan, Vaduz und
Balzers errichtet.
Bezüglich des Postverkehrs dienen folgende Daten. Im
Jahre 1817 wurde die erste österreichische Post in Balzers er
richtet, im Jahre 1842 in Vaduz, im Jahre 1864 in Rendeln,
im Jahre 1872 in Schaan, im Jahre 1892 in Triefen. Im
Jahre 1868 kam die Telegraphenverbindung Feldkirch—Vaduz
zustande. Im Jahre 1898 wurde das Telephonnetz erstellt.
Im Laufe der Zeit änderten sich die Geldverhältnisse sehr
häufig. Bis ins 13. Jahrhundert war der Tauschhandel in
Naturalien vorherrschend. Später kamen die verschiedenen
deutschen Münzsorten als Pfennige, Silber- und Goldschillinge,
im 15. Jahrhundert Taler, im Jahre 1753 der Konventions
gulden, im Jahre 1837 die süddeutsche Währung. Im Jahre
1858 wurde bei uns die österreichische Währung eingeführt,
wornach bisherige 100 fl. Reichswährung gleich 8V/2 fl. österr.
Währung waren. Im Jahre 1867 schieden Oesterreich und
Liechtenstein aus dem Verbände des Münzvertrages vom 24.
Jänner 1857 aus. Im Jahre 1900 wurde die Kronenwährung
eingeführt.
Unter den Wohlfahrtseinrichtungen des Landes fei in er
ster Linie das Armengesetz von 1869 genannt. Cs wurden mit
hochherziger Mithilfe des Landesfürsten nach und nach in meh
reren Gemeinden Armenanstalten errichtet. Ein Hauptver
dienst an dieser raschen, außerordentlichen Entwicklung der
Verhältnisse des Landes hatten der ebenso rührige, wie ein
sichtsvolle Landesoerweser v. Hausen und sein tüchtiger Nach
folger Karl v. In der Maur.
Diese allseitige fortschrittliche Entwicklung des Landes
stellte begreiflicherweise auch stetig steigende Anforderungen
an den Landeshaushalt. Die Beiträge des Landes zu allen
Kulturzwecken vermehrten sich und erreichten besonders durch
die im Jahre 1878 eingetretene Übernahme der Gehälter des
Lehrpersonals und des größten Teiles der Rheinbaukosten eine
bedeutende Höhe, die jedoch durch die ebenfalls gestiegenen
Zolleinnahmen ohne große Inanspruchnahme der direkten
Steuern beglichen werden konnten.
In kirchlicher Hinsicht bleibt zu erwähnen, daß in den
siebziger Jahren Vaduz, früher zur Pfarrei Schaan gehörig,