Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Straßburg die Unterhandlungen mit den deutschen Fürsten 
ohne den Kaiser fortsetzen. Die Kriegserklärung erließ übri 
gens Frankreich nur an den König von Ungarn und Böhmen; 
es wollte das deutsche Reich von der Verbindung mit jenen 
Staaten abziehen. Der Kaiser dagegen meinte, das Reich wie 
auch Preußen sollten daran teilnehmen. 
Die französische Hauptarmee unter Jourdan drang bei 
Straßburg über den Rhein (1. März), und das kaiserliche Heer 
unter Erzherzog Karl rückte vom Lech gegen Schwaben vor. 
Damit in Verbindung stand der AngriffMassena's auf 
FeldkirchundBünden. Im Besitze von Vorarlberg und 
Bünden konnte er die linke Flanke der Kaiserlichen bedrohen. 
General Massena, Befehlshaber einer französischen Armee 
von 38.000 Mann, langte nach Unterwerfung der Schweiz in 
der Nacht vom 5. auf den 6. März 1799 bei Trübbach an. In 
Bünden standen die Oesterreicher unter General Auffenberg. 
Oberkommandant der Oesterreicher war General Hotze, deffen 
26.000 Mann starke Armee vom Bodensee bis Difentis zer 
streut war. 
Massena trachtete mittelst eines Rheinüberganges sich der 
Luziensteig zu bemächtigen, um so den Oesterreichern den Rück 
zug aus Bünden abzuschneiden. Es sollte daher der Rhein gleich 
zeitig an drei Stellen überschritten werden, bei Bendern durch 
General Oudinot, um gegen Feldkirch vorzurücken, bei Trüb 
bach, um die Luziensteig von vorne anzugreifen, und bei Fläsch, 
um die Luziensteig im Rücken zu nehmen. Vor 7 Uhr früh 
begannen die Angriffe. Bei Fläsch wurden die übersetzenden 
Franzosen von den Oesterreichern und einer Bündner Kom 
pagnie (unter dem Hauptmann von Gugelberg) blutig emp 
fangen und zersprengt. 
Den Übergang bei Trübbach wollte Massena mittelst 
Durchwaten des Stromes ausführen; da aber während der 
Nacht infolge eingetretenen Tauwetters das Wasser gestiegen 
war, mußte eine Blockbrücke erstellt werdem Um 3 Uhr nach 
mittags standen die französischen Kolonnen, die keinen Wider 
stand gefunden, im Angesichte der Luziensteig, deren Besatzung 
aus zwei Bataillonen mit vier Kanonen bestand unter dem 
greisen Kommandanten Haßlinger. 
Von den Franzosen erstiegen zwei Kompagnien Grena 
diere die Guschneralp und ein Bataillon den Fläscherberg. Ein 
frisch gefallener Schnee setzte ihnen große Hindernisse entgegen. 
Unterdessen ward auch gegen die Front der Festung ein Ba 
taillon herangeführt und es erfolgten nacheinander vier An 
griffe, welche jedesmal abgeschlagen wurden. Aber 7 Uhr
	        

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