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Villa Viciosa aufs Haupt geschlagen; nur Barcelona und Tara-
gona blieben ihm noch. Da starb sein Bruder Kaiser Josef I.
(1711) und Karl mußte nun die Regierung der Erblande über
nehmen; auch wurde er zum Kaiser gewählt. Anton Florian
begleitete ihn auf der Rückreise. Der Kaiser, der ihm wohl
wollte, empfahl ihn den Ständen des deutschen Reiches zur
Einführung in den Reichstag mit Sitz und Stimme auf der
weltlichen Fürstenbank (1712). Die Reichsstände gaben darauf
ihr Gutachten des Inhalts: Anton Florian soll Sitz und Stimme
auf den Reichstagen haben, doch nur für feine Person, und cs
soll dieses Recht nicht auf seine männlichen Erben und Nach
kommen übergehen, es wäre denn, daß diese sich mit fürsten
mäßigen, unmittelbaren Gütern dazu fähig machten. Der Kai
ser erteilte diesem Gutachten seine Genehmigung (1713). So
erhielt Anton Florian Sitz und Stimme auf Reichstagen, doch
nur für feine Person. Damit aber dieser Vorzug bei der re
gierenden Linie des fürstlichen Hauses bleibe, kam es zu dem
oben erwähnten Tauschvertrag zwischen Anton Florian und
Josef Wenzel, wornach Vaduz und Schellenberg an den er
steren übergingen. Zugleich erhob der Kaiser die
genannten Herrschaften zu einem unmittel
baren Reichsfür st entum unter dem Namen
L i e ch t e n st e i n, damit der Eintritt in die Reichsversamm
lung und Sitz und Stimme auf der weltlichen Fürstenbank
keinem Widerspruch mehr unterworfen wären (23. Jänner 1719).
So waren jene altmontfortischen Besitzungen bestimmt, dem
fürstlichen Hause Liechtenstein den Weg in den Rat der deut
schen Reichsstände und der damit verbundenen Ehren und Vor
züge zu bahnen.
Das deutsche Reich, welches in den spanischen Erbfolge
krieg verflochten gewesen, hatte im Jahre 1714 Frieden ge
schlossen, aber zwischen Oesterreich und Spanien dauerte der
Krieg fort. Dies mußten Vaduz und Schellenberg schwer
empfinden.
Die Truppendurchmärsche nach Italien wollten kein Ende
nehmen und sie wurden umso drückender, weil die vorarlber-
gischen Stände aller Protestationen ungeachtet dieselben soviel
wie möglich auf das diesseitige Gebiet richteten. „Ganz unchrist
lich und unnachbarlich (schrieb der Fürst Anton Florian nach
Vaduz am 31. Dez. 1718, dem diese Sache berichtet worden)
haben sich die vorarlbergischen Stände gegen unsere Gemein
den aufgeführt und aller Protestationen ungeachtet nicht nur
den ganzen Marsch, sondern einen Rasttag von vierzehn Kom
pagnien ihnen auf den Hals geschoben." Er habe dem Kaiser