Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Sein Sohn Heinrich II. focht mit seinem Bruder Fried 
rich in der Schlacht am Marchfelde (1278) tapfer an der Seite 
Rudolfs von Habsburg. 
Heinrichs II. Enkel Johann I. war Jahrzehnte hindurch 
Hofmeister des Herzogs Albrecht III. von Oesterreich und er 
langte großen Einfluß und Reichtum. Neider bewirkten, daß 
er beim Herzog in Ungnade fiel, der ihn und die übrigen 
Glieder seines Hauses gefangensetzte und sich des größten Tei 
les der liechtensteinischen Besitzungen in den österreichischen 
Landen bemächtigte. Nur die Güter in Mähren, darunter 
Eisgrub, und einige Güter in Oesterreich, darunter Feldsberg, 
blieben dem Hause erhalten. 
Bald jedoch erholte sich das Geschlecht der Liechtenstein 
von dem erlittenen Verluste und lieferte zu den Geschäften 
des Friedens wie des Krieges tüchtige Männer. Nur einer 
von ihnen, Georg von Liechtenstein, wählte den geistlichen 
Stand und wurde Fürstbischof von Trient. Er geriet in Streit 
mit dem Herzog Friedrich III. von Oesterreich-Tirol, der ihn 
gefangen setzte. Das Konzil von Konstanz jedoch brachte ihm 
die Freiheit, seinem Gegner aber Acht und Bann. 
Eine Epoche neuen Glanzes eröffnete sich dem Haufe 
Liechtenstein unter den ersten Nachkommen Hartmanns IL, 
ber mit Anna Gräfin von Ortenburg vermählt war und 
1585 starb. Er hinterließ die Söhne Karl, Maximilian und 
Gundakar. 
Karl, der älteste der Brüder, ist bekannt durch seine 
staatsmännische Wirksamkeit in den hochbewegten Zeiten un 
mittelbar vor dem 30jährigen Kriege und während desselben. 
Durch den Erbvertrag mit seinen Brüdern legte er den Grund 
zum ferneren Gedeihen seines Hauses. Unter Kaiser Rudolf II. 
war er Landeshauptmann von Mähren und erhielt von ihm 
den Titel „Hoch- und Wohlgeboren", worauf der Anspruch 
auf Titel und Stand eines Fürsten begründet wurde. Im 
Jahre 1608 bestätigte ihm der nachfolgende Kaiser Matthias 
die Erhebung in den erblichen Für st en st and, 
und verlieh ihm das erledigte Herzogtum Troppau. So trat 
Karl in das schlesische Fürstenksllegium ein. 
Die Protestanten in den kaiserlichen Erblanden ver 
banden sich mit ihren Glaubensgenossen in Deutschland. In 
Böhmen kam es bald zu Gewalttätigkeiten. Die böhmischen 
Stände boten Truppen auf und brauchten gegen den kaiser 
lichen Statthalter Gewalt. Kaiser Matthias starb 1619. Ihm 
folgte Ferdinand II., ein streng katholischer Fürst, der in sei 
nem Erblande Steiermark die protestantische Lehre bereits
	        

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