Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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I. Abs chnitt. 
Bis zur Auflösung des deutschen Reiches 
(1806). 
1. Herkommen des fürstlichen Hauses Liechtenstein. 
Seit dem Erlöschen des alten einheimischen Grafen- 
stammes der Werdenberger sahen die Landschaften Vaduz und 
Schellenberg mit jedem neuen Jahrhundert neue Herren 
geschlechter in die Burg zu Vaduz einziehen, doch meist ver 
wandte oder benachbarte, diesmal aber ein diesen Gegenden 
fremdes und weit entlegenes, aber reiches und viel berühmtes 
Geschlecht, das sich übrigens nur durch seine Diener ankündigte, 
indem bis 1842 nie ein regierendes Haupt das Land besuchte. 
Der Stammsitz und die Stammgüter des fürstlichen Hau 
ses Liechtenstein liegen nicht in Churrätien, sondern in Oester 
reich und Steiermark. Schon früh wurden zwei Linien Liech 
tenstein erwähnt, nämlich eine österreichische zu Nikolsburg, 
welche heute noch fortblüht, und eine steirische zu Murau, 
welche im 17. Jahrhundert erloschen ist. Stammsitz der ersteren 
Linie ist das Schloß Liechtenstein bei Mödling, Stammsitz der 
steirischen Linie das Schloß bei Iudenburg im Murtale. 
Beide Häuser ragten schon im Beginne ihres Auftretens 
durch Besitz und Ansehen hervor, gehörten als Ministerialen 
der Markgrafen von Oesterreich und Herzoge von Steiermark 
zum hohen Adel und bekleideten wichtige Landesämter. 
Ilm 1140 lebte Hugo von Liechtenstein von der österrei 
chischen Linie. 
Mit Heinrich von Liechtenstein, welcher zur Zeit der 
Babenberger (deren Stamm im Jahre 1246 erlosch) und auch 
späterhin in die Geschicke Oesterreichs wirkungsvoll eingriff, 
im Feldzuge gegen die heidnischen Preußen (1245) durch seine 
mutige Entschlossenheit den Sieg bei Thorn davontrug und 
1246 die Ungarn an der Leitha schlug, beginnt die ununter 
brochene Stammreihe der österreichischen Linie. In den Lie 
dern seines Verwandten, des der steirischen Linie angehörigen 
berühmten Minnesängers Ulrich von Liechtenstein ist ihm ein 
Denkmal gesetzt. Er brachte Nikolsburg an sein Haus.
	        

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