Vorwort zur ersten Auflage.
Die nachfolgenden Blätter verdanken ihre Entstehung
dem Wunsche, welchen seine Landsleute dem Verfasser oft
geäußert: sie mögen wissen, woher sie stammen, wie es ihren
Vorfahren ergangen und wie sie in den Stand gekommen, in
dem sie sich dermal befänden.
Teils dieser Wunsch, teils der Umstand, daß das kleine
Land von der Vorsehung erkoren war, ein selbständiger Kör
per zu sein, schien den Versuch, wo nicht zu rechtfertigen, so
doch zu entschuldigen, die Schicksale desselben zu beschreiben,
wenn sie gleich nur ein höchst untergeordnetes und lokales In
teresse in Anspruch nehmen können. Ost hat der Verfasser aus
diesem Grunde die Arbeit aus den Händen gelegt, sie nur
mit Widerstreben und im Hinblick auf seine Landsleute zu
Ende gebracht, denen sie, wie er glaubt und wünscht, in man
chem Betracht nützlich werden kann.
Der Verfasser muß auch, wie es bei solchen Arbeiten
bräuchlich ist, die Quellen angeben, aus denen er seine Dar
stellung geschöpft hat. Was die spezielle Landesgeschichte be
trifft, dienten ihm die Laden oder Archive der Gemeinden,
das Archiv zu Vaduz, ein altes Cartularium Beneduranum
usw. zur Benützung, und er hat, wo immer tunlich, die Ur
kunden und Dokumente gehörigen Orts, wie man finden wird,
selber reden lassen. Von gedruckten Werken hat ihm Banotti's
Werk über die Grafen von Montfort willkommene Dienste ge
leistet, wie Bergmanns Urkunden zur Geschichte der vorarl-
bergischen Herrschaften und dessen Walliser oder Walser Kolo
nien in Vorarlberg, ferner Wegelin's neue Beiträge zur Ge
schichte des Appenzeller Kriegs und dessen im Manuskript mit
geteilte Nachrichten über das Geschlecht der Edeln von Ramsch
wag, endlich Schweickart's „Darstellung der souverainen Für
sten von Liechtenstein", die übrigens in einem schwülstigen
Stil geschrieben ist und vorzüglich dasjenige hervorhebt, was
die Fürsten für Oesterreich und ihre Mediatbesitzungen getan
haben, nicht aber, was sie für ihr souveraines Fürstentum
waren. Zu dem ersten Buche, welches die churrätischen Schil