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ihm zwei Söhne gebar: Rudolf und Hermann. Beide standen 
im Schwabenkriege auf seiten des schwäbischen Bundes und 
verweigerten den Zürchern die Einräumung von Thengen 
und Küssenberg. Sie übergaben diese Festen dem Sigmund 
von Lupfen, dem Feldhauptmann des Kaisers. Die Leute in 
Kleggau aber blieben bei dem Zürcher Bürgerrecht, waff- 
neten und stellten 300 Mann ins Feld. Die Eidgenossen rück 
ten vor Thengen und Küssenberg, verbrannten das erstere 
und besetzten das letztere. Die Grafen führten mit ihren eige 
nen Untertanen Krieg, verheerten das Kleggau, weil sie mein 
ten, die Eidgenossen würden dasselbe für sich behalten. Der 
Friede aber setzte sie wieder in den Besitz aller ihrer Herr 
schaften und Graf Rudolf erneuerte das Bürgerrecht mit 
Zürich. Der Tod seiner Oheime, der Freiherren Ludwig und 
Sigmund von Brandts, welche kinderlos nach einander weg 
starben, brachte ihm einen schönen Zuwachs an Gütern, da 
von dem brandistschen Geschlecht kein Sprößling mehr übrig 
war, als der Dompropst Johann zu Chur. 
Ueber hundert Jahre standen die Herrschaften Vaduz, 
Schellenberg und Blumenegg unter den Grafen von Sulz. Es 
war dies eine Zeit, da in Europa, ja in der ganzen Welt 
große und wichtige Veränderungen vorgingen. Andere Mei 
nungen, Gedanken und Ansichten über Religion und Kirche, 
über den Staat und die Grundlagen der menschlichen Ge 
sellschaft kamen auf. Denjenigen, welche an der Betrachtung 
der Natur, ihrer Produkte, Erscheinungen und Kräfte Freude 
hatten, bot sich durch die Entdeckung fremder Weltteile ein 
weit größeres Feld als früher. 
Der Adel stieg allmählich von seinen Burgen herab, die 
Turniere und Ritterspiele hörten auf. Alles nahm einen mehr 
bürgerlichen Charakter an. Die Spanier, Portugiesen und 
Engländer setzten sich in der neuen Welt, in Amerika und 
Ostindien fest; die alten Handelswege wurden verlassen und 
neue eingeschlagen. Durch die sogenannte Reformation fiel 
ein großer Teil von Deutschland, der Schweiz und den Nie 
derlanden, ganz Schweden, Dänemark, Norwegen und Eng 
land vom alten Glauben ab. Auch am Himmel machte man 
Entdeckungen und fand, daß die Sonne sich nicht um die Erde 
bewegt, wie man bis dahin irrig gelehrt hatte, sondern umge 
kehrt die Erde um die Sonne, und verbesserte den Kalender. 
Das deutsche Reich wurde in seiner Grundlage erschüttert; 
denn es ruhte auf dem alten Glauben, der in der römischen 
Kirche lebt, und nun waren so viele seiner Glieder zu dem 
neuen Glauben übergetreten. Von diesem Schlage, der die