Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Eschnerberg. Von Feldkirch erschienen drei Abgeordnete. 
Schiedsrichter waren: Hans Jakob von Bodman, Vogt 
von Feldkirch, Ulrich Wyß von Luzern, Landvogt zu 
Werdenberg, Schwegler, Ammann zu Werdenberg, Hans 
Vittler, genannt Willigast, Bürger daselbst. Spruch: 
Die Verkündung vom Landgericht zu Rankweil an Land- 
ammann und Gericht am Eschnerberg soll tot und ab 
sein. Jeder Teil soll bei seinen alten Rechten und Her 
kommen bleiben und seine Kosten selber tragen. (Die 
Schiedsrichter siegeln.) 
1490 Valduna, Mittwoch nach St. Andreas. Elsa Egli von 
Ruggell verkauft mit Willen des Albrecht Egli, ihres 
Bruders und Vogtes, und mit Hand des Jörg Stöckli, 
Stadtammanns zu Feldkirch, an Nikiaus Mor, Bürger 
zu Feldkirch, ihr eigenes Haus, Hofstatt und Stadel in 
Bräderis für 11 Pfd. Pfg. (Landesarchiv Bregenz.) 
1497 Freiherr Ludwig v. Brandts entscheidet als Obmann in 
dem schwebenden Streit zwischen Ruggell und Schellen 
berg. Das klägerische Ruggell ist vertreten durch Klaus 
Oeri u. Stefan Abberg, das beklagte Schellenberg durch 
Hensli Graw und Hug Knabenknecht. Man einigte sich 
darin: Ruggell soll unterhalb, Schellenberg oberhalb ver 
von der alten Burg Schellenberg durch das Metzental 
bis zum Tüllers Boden gezogenen Marken zum Holz- 
hauen und Viehtrieb berechtigt sein. In Wassergüssinen 
und Kriegsläufen sollen aber die Ruggeller auch über 
die Grenze treiben dürfen. Ferner sollen die von Schel 
lenberg kein Recht haben, in der „Weidauen" zu „rüden" 
oder zu hauen. Endlich sollen die Schellenberger jährlich 
jeglicher 1—2 Tage selbst oder mit Mähne den Ruggel- 
lern wuhren helfen. Montag vor St. Laurenzen. (Schbg. 
G. Archiv.) 
Außer den bürgerlichen Verhältnissen, wie sie sich aus 
den voranstehenden Urkunden-Auszügen ergeben, finden wir 
noch die guten und schlimmen Jahre aufgezeichnet, Ereignisse, 
welche auf die Landleute einen großen Eindruck machen und 
sie die Macht des allwaltenden Gottes erkennen lasten. Als 
teure Jahre finden wir verzeichnet 1433, 1440, 1443, 1492 
und 1501. Im Jahre 1420 hatte man schon um Ostern reife 
Erdbeeren, anfangs Mai reife Kirschen, an St. Magdalenen- 
tag rote, zeitige Trauben. Im Jahre 1473 war ein so heißer 
Sommer, daß es 12 Wochen nacheinander nicht regnete, daß 
man aus Mangel an Wasser mit dem Vieh aus den Alpen 
fahren mußte,, daß die Mühlen stille standen und man an man
	        

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