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Nachfrage nach den Produkten des Ackerbaues schließen läßt.
Man traf größeren Wohlstand unter den Landleuten als frü
her, mehr Sinn und Streben nach Freiheit. Mehrere edle
Geschlechter, wie die Vaistli, von Reichenstein und die non
Schiel starben aus. Damals zogen die Herren noch selbst zu
Felde mit ihren Leuten. Die Auslagen an den schwäbischen
Bund und an das Reich trugen sie selbst. Ludwig von Brandis
schloß, wie wir gesehen haben, mit dem Kaiser Maximilian
zu gegenseitigem Schutz einen Vertrag,'die „Landesrettung"
genannt. Die Zölle, Rheinfähren, Mühlen und Wirtschaften
waren zu Lehen gegeben. Das Zollhäuschen zu Vaduz stand
unter der Kirche, und dem Zoller war aufgebunden, „die
Güllen an der Straße fleißig wegzukehren und sie rein zu
erhalten". Ein anderes Zollhäuschen war in Mäls gegen
den Rhein zu, über den im Winter, wenn der Fluß nicht hoch
ging, ein Steg geschlagen war. Eine dritte gollstätte war auf
Rofenberg am Eschnerberg, wo damals der Weg von Feld
kirch nach dem Rhein ging. Mühlen waren zu Balzers, Vaduz,
zu „Marx" und im Schaanwald.
Gepflanzt wurde vorzüglich Weizen und Rauhkorn, Ha
ber, Gerste, Fench, Hirse, Bohnen, Kraut, Rüben und viel
Hanf und Flachs. Der Weinbau wie der Obstbau waren sehr
beträchtlich, ebenso die Viehzucht. Die Zinse von den Gütern
bestanden in allen Arten von Korn, in Wein, Eiern, Bohnen,
Obst, Eicheln, Fischen, Hühnern, Dünger, später auch in Geld.
Zur Vervollständigung des Bildes folgen nun noch einige
Auszüge aus Urkunden, die sich noch erhalten haben.
Urkunden aus der Grafschaft Vaduz.
1416 Vaduz, Samstag vor St. Gallitag. Klaus Brunner, seß
haft am Triesnerberg auf Gurtinalp, empfängt vom
Kloster St. Luzi zu einem Erblehen das halbe Gut
Vriffula gegen einen jährlichen Zins von 44/2 Schilling
Pfg. (Der junge Wolfhart von Brandis siegelt. Arch.
St. Luzi.)
1417 Vaduz, Freitag vor St. Lorenzen. Margaretha, des sei.
Heinzen von Gutenberg eheliche Hausfrau und ihre Kin
der Heinrich, Hans und Elsbeth empfangen von dem
Kloster St. Luzi zu einem Erblehen die obere Guflina
am Triesnerberg (Anstößer: Heinz Richenhalt, Christ.
Kaufmann, Jörg von Baldenegg u. a.) für 10 Schilling
jährlichen Zins. (Junker Wolf von Brandis, der jung
Herr zu Vaduz, siegelt. A. St. Luzi.)