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cim Fuß des Lanzengasts aufgestellt, weil sie einen Ausfall von
Feldkirch besorgten, was die Besatzung der Stadt leicht hätte
tun und den Eidgenossen in den Rücken fallen können „wenn
sie frischer gewesen wäre". AIs die Knechte aus dem Etschland
das Blutbad sahen, flohen sie über den Saminabach in einen
Tannenwald hinter Frastanz. Die Bündischen wurden zur III
hinab gedrängt, dort erschlagen oder stürzten sich in den Fluß
und ertranken. „Da hat Rigg von Brandts neben der Brücke
jenseits der III auf einer Wiese mit seinen Reisigen gehalten,
zugesehen, auch etwas aus Büchsen geschossen, und die from
men, ehrlichen Leute lassen erschlagen, ertrinken und zugrunde
geben, als dann die großen Hansen tun, die viel Krieg brau
chen, und wenn es an ein Treffen geht, sich an einen Ort
weit hinten stellen und sich davon machen." Die Feldkircher
sahen die Leichen, welche die Jll herab schwimmend am Re
chen blieben oder über das große Wuhr hinabrannen, und es
erhob sich großer Jammer. An der Brücke wehrten sich die
Walgauer mannhaft und schützten den Übergang der Ihrigen.
Da focht ein Vater der Geschlechter Bertsch mit seinen Söhnen.
„Auf," rief er, „tapfer dran, meine Söhne! Heute sind wir
noch Bertsch oder nimmer mehr!" Er und seine Söhne fielen.
Es fielen über 500 Walgauer, aus der brandisischen Herrschaft
Blumenegg allein 46 freie Walliser.
An diesem blutigen Tage, sagen die Walgauer, wurden
zwei Schlachten geschlagen, eine auf dem Berg, die andere
unten innerhalb der Letzi, die begannen vormittags in den
Frühstunden und dauerten bis zum Abend (20. April). Der
Bericht, den Georg von Emmershofen von dieser Schlacht nach
Rördlingen schickte, stimmt im Wesentlichen mit obiger Dar
stellung überein. „Die ünsrigen, sagt er, haben sich an einer
Letzi oberhalb Feldkirch geschlagen, sie hatten 4000 Mann, die
Eidgenossen 5000. Die Eidgenossen seien in die Flucht ge
schlagen und ein gut Teil erschlagen worden. Im Schlagen
haben die Eidgenossen noch zwei Haufen gehabt, den einen
zurück an der Letzi, den andern an der Seite über ein Hoch-
gebirg, der den Vorteil des Berges hatte und mit überaus
viel Büchsenschützen herabfiel. Es seien im ganzen 9000
Schweizer gewesen und die Bündischen von ihnen umzingelt
worden. Den meisten Schaden haben diese an einem Wasser
gelitten, über welches ein Steg ging. Hier feien nach Einigen
800, nach Anderen 1100 erschlagen und ertränkt worden. Auf
Seite der Eidgenossen kamen 7—800 um, die noch auf der
Walstatt liegen."