Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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gauer im Rücken faßte. Da sammelte Wolleb seine Macht 
wieder, drang vor und die Tiroler und Walgauer, von allen 
Seiten angegriffen, wurden nach tapferem Widerstande zer 
sprengt, rückwärts gegen das Tobel gedrängt, oder liefen den 
Streitern in die Hände, welche über das Gebirge gekommen 
waren. So wurden die Verschanzungen oben am Berge von 
den Eidgenossen genommen, und es vereinigten sich nun alle 
ihre Streithaufen. Sie hatten jetzt den Vorteil der Stellung 
und fielen auf die Hauptmacht der Bündifchen hinter der 
Letzi am unteren Dorf. Aber sie trafen diese in guter Ord 
nung in zwei Schlachthaufen aufgestellt, den einen zu Fuß, 
den andern zu Roß, das Geschütz auf den Flügeln. Hans 
Jakob von Bodman und Burkard von Knörringen führten das 
schwäbische Fußvolk, Leonhard Renn von Renzing die Wal 
gauer; die Reiterei stand unter Rigg von Brandts, dem Vogt 
von Feldkirch. Heinrich Wolleb von Uri stand im ersten Glied 
und Ulrich von Sax, der aber ins dritte Glied versetzt wurde. 
Auf seiten der Walgauer stand Leonhard Renn im ersten Glied. 
Beide, Wolleb und Renn, nennt die mehrerwähnte handschrift 
liche Beschreibung dieses Krieges „hochverrühmte Hauptleute, 
redliche, gute und erfahrene Kriegsknechte". Die Schwäbischen 
rückten zum Kampfe vor und brannten zuerst an dem einen, 
dann an dem andern Flügel das Geschütz los, welches aber 
den Schweizern wenig Schaden tat, da sie sich zur Erde war 
fen. Hierauf befahl Wolleb, das Geschütz, welches zuletzt Feuer 
gegeben, anzugreifen, da die Schützen wehrlos seien. Gleich 
beim ersten Angriff fielen die Führer auf beiden Seiten. Heini 
Wolleb bekam eine Kugel durch den Hals und Leonhard Renn 
wurde von einer Lanze durchbohrt. Hier und bis zum Steg 
über die III wurde die blutigste Arbeit des Tages getan. Vor 
züglich waren es die Walgauer, welche tapferen Widerstand 
taten „und sich dermaßen hielten, daß die Eidgenossen selber 
gestanden, sie hätten in all ihren Kriegen, so in hundert Jah 
ren geschehen, solchen Widerstand nie gehabt. Da waren 
viele alte, ehrbare Männer mit grauen Haaren und Bärten, 
die stunden als die Stöcke und wehrten sich tröstlich. Es wollte 
ihnen aber nicht gelingen und sie konnten nicht obsiegen". Als 
die Schlacht sich nicht günstig anließ, wich die Reiterei über 
den Steg an das rechte Jllufer, wo Geschütz aufgepflanzt war, 
um die Schweizer zu empfangen, wenn sie vom Riet und der 
Au her die Bündifchen bedrohen wollten. Bald wich auch das 
Fußvolk der III zu; alles kam darauf an, den Übergang zu 
decken. Die Eidgenossen aber hatten die Mannschaft vom grauen 
Bund an die Jll beordert, und eine Nachhut auf der Ebene
	        

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