Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Leute zu Bendern ihre Häuser in Flammen ausgehen. Die 
Eidgenossen schrieben an die Walgauer: „Liebe Freunde! Wir 
fügen Euch zu wissen, daß wir bei 400 Mann von den Eueren 
zu Maienfeld gefangen und noch bei Leben gelassen haben. Es 
ist unser Begehren, daß Ihr Euch ergeben wollet an unsern 
Herren und Oberen und wir wollen Euch schützen und schir 
men vor aller bösen Gewalt und erhalten bei Haus und Hof, 
bei Ehr und Gut. Sollte aber das Gegenteil geschehen, so 
wollen wir mit der Hülfe des Allmächtigen (!) Euch schädigen 
an Leib und Gut und Euere Landschaft ganz verheeren und 
verbrennen. Desgleichen lasten wir die Gefangenen mit dem 
Schwert richten. Hierüber begehren wir von Stund an eine 
schnelle Antwort von Euch durch den Boten. Gegeben zu Ben 
dern auf die 10. Stunde vormittag 16. Februar 1499. Haupt 
leut, Fähnrich von Städten und Ländern gemeiner Eidgenossen 
schaft." An Ammann, Rat und Bürger der Stadt Feldkirch 
schrieben sie ebenfalls wie folgt: 
„Euer Schreiben der Gefangenen halb zu Maienfeld ha 
ben wir verstanden und fügen Euch zu wissen: Sofern uns 
das Land Walgau huldigt und schwört, so wird es ohne merk 
liches Entgelt davon kommen; wenn aber solches nicht geschieht, 
werden wir mit ihnen handeln, wie sich gebührt. Und weiter 
fordern wir an Euch die Stadt Feldkirch samt dem Schloß 
uns zu unseren Handen zu übergeben; denn wenn das nicht 
geschieht, sollt Ihr wissen, daß wir Euer Land und Leut schä 
digen wollen bis in Grund, so weit unser Leib und Gut ge 
langen mag. Darnach wisset Euch zu halten mit Begehr einer 
schriftlichen Antwort. An der alten Fastnacht Abend am Esch- 
nerberg bei Feldkirch." Obige. 
Diese drohenden Schreiben kamen an Männer, welche sich 
dadurch nicht schrecken ließen. Auch war der Ton derselben 
nicht geeignet, eine günstige Stimmung zu erwecken. Die 
Landleute aus dem Walgau lagen damals zu Rankweil. Sie 
hatten sich nach den unglücklichen Gefechten bei Balzers und 
Triefen und nach dem Rückzug der schwäbischen Bundesver 
wandten gegen Feldkirch erboten zunächst bei der Stadt im 
Reichenfeld sich zu lagern, wofern die Stadt ihnen Hilfe, Zeug 
und Büchsen gebe, ihnen auch, wenn der Feind sie überfalle 
und zu mächtig fei, den Rückzug offen lasse. Die Stadt aber 
hielt dieses Anerbieten nicht für rätlich und so nahmen die 
Walgauer im Rücken der Stadt, bei Rankweil ihre Stellung, 
zogen dann aber von allen Seiten verlassen ins Jagdbergische. 
Die Eidgenossen kamen nach Rankweil. Da ein gütlicher Ber- 
such sich zu verständigen von den Eidgenossen abgelehnt wor
	        

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