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Als der kaiserliche Rat Gossenbrod mit seiner Gemahlin
im Lande Pfäfers weilte (1498), wollte ihn Graf Georg ge
fangen nehmen; denn der Kaiser hatte die über ihn ausge
sprochene Acht nicht zurückgenommen. Mit Mühe gelang es
dem Abt von Pfäfers, dem Gossenbrod zur Flucht zu verhelfen.
Die Eidgenossen nahmen sich des Grafen Georg an und
verlangten auf dem Tag zu Baden, Kaiser Maximilian solle
den Grafen entschädigen und ihm seine Besitzungen wieder
einräumen (1498). Infolge der Achtung mußte er sich im
Gebiete der Eidgenossenschaft aufhalten und bewohnte mit sei
ner Gemahlin sein Schlößchen Othis bei Wesen. In dem da
mals ausgebrochenen Schwabenkriege erwarb sich Graf Georg
Verdienste um die Eidgenossenschaft, so daß die Tagsatzung
derselben im August 1499 beschloß, ihn und den Freiherrn
Ulrich von Sax ihrer Leistungen in diesem Kriege wegen beim
Friedensschlüsse nicht zu vergessen. Wahrscheinlich erhielt er
so Ortenstein und andere Güter wieder zurück. Als er im Jahre
1501 seinen allerletzten Besitz, nämlich die Lehenschaft der zwei
Kaplaneien an der Kirche zu Sargans, die er beim Verkauf
der Grafschaft Sargans (1483) sich ausdrücklich vorbehalten
hatte, an Heinrich von Gutenberg übergab, nannte er sich wie
der „Herr zu Ortenstein". Dann erscheint er in keiner Urkunde
mehr. Er starb in äußerster Armut am 23. Februar 1504.
Nicht seine Schuld allein war es, die seinen Untergang her
beiführte, sondern derselbe war durch die sozialen und poli
tischen Verhältnisse jener Übergangszeit verursacht. Sein
Schwager Graf Andreas von Sonnenberg gewährte ihm noch
den Unterhalt in seinen letzten Tagen. Seine Gemahlinnen
Anna von Räzüns und Barbara von Waldburg schenkten ihm
keine Kinder; und so erlosch mit ihm der Stamm der Grafen
von Werdenberg-Sargans in Churrätien, während noch ein
Zweig desselben im Schwabenland zu Heiligenberg und Sig
maringen fortblühte. Vom Montforter Stamme blühten noch
die Zweige zu Bregenz und Tettnang.
Dem Eschnerberg gegenüber am linken Rheinufer ist die
Herrschaft Sax oder Hohensax. Sie war in zwei Teile geteilt;
den einen Teil bildete das Schloß Forsteck, Sennwald, Salez
und Haag; den anderen Teil die Burg Hohensax, die verfallene
Burg Frischenberg, die Dörfer Sax, Gams und Lienz. Diesen
besaß damals Kaspar von Bonstetten, aber die Appenzeller nah
men den größten Teil davon in Besitz im Appenzellerkrieg und
im alten Zürcherkrieg (1446). Frischenberg, Sax und Lienz
blieben bei ihnen bis 1490, worauf sie an die vier Schirmorte
des Stifts St. Gallen kamen, bis die Eidgenossen im Jahre