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Hans Nikolaus (Nigg) von Brandis roar Vogt zu Vaduz
(1493 u. f. f.). Er erschien mit dem Freiherrn Ludwig vor
dem Gericht in Rankweil im Prozeß der Freiherren gegen
die AIpgenossenschast Valüna (1493) und war Obmann im
Schiedsgericht von 1494, da der Wuhrstreit zwischen Triefen
und Wartau beigelegt wurde. Der Freiherr Ludwig war da
bei Vertreter der Triesner. Dieser Hans Nigg von Brandis
stand in österreichischen Kriegsdiensten und spielte auch im
Schwabenkrieg eine Rolle. Sebastian von Brandis war von
1483—1508 Pfarrer in Ludesch. Noch 1630 war ein Christian
Brindiser Schloßkaplan auf Gutenberg, nachdem die Frei
herren von Brandis längst ausgestorben waren. Alle diese
nicht ebenbürtigen Brandiser dürften von Wolfhart IV. oder
Sigmund I. abstammen, deren Frauen unbekannt sind.
8. Ludwig und Sigmund II. von Brandis (1486—1507).
Die Grafschaft Werdenberg nebst Wartau erwarb durch
Kauf im Jahre 1482 Graf Johann Peter von Sax-Mosax,
Tochtermann des Grafen Wilhelm, der die Linie der Grafen
von Montfort-Tettnang zu Werdenberg bald darauf beschloß.
Die Leute zu Werdenberg und Wartau huldigten dem neuen
Herrn erst, nachdem er ihnen Zugeständnisse gemacht hatte.
Graf Johann Peter vermählte sich nach dem Tode seiner ersten
Hausfrau mit Klementa von Hewen. Tschudi sagt von ihm:
„Die war ein köstlich Weib und brachte ihn zu Armut; denn
er vertat die herrliche Grafschaft Mosax, und in kurzen Jah
ren verkaufte er auch die Grafschaft Werdenberg denen von
Luzern für 25.000 fl. (1485). Der Stadt Luzern war diese
Herrschaft zu entlegen und sie verkaufte dieselbe an die Frei
herren Georg und Mathias von Kastelwart (Kastelbarko) für
22.000 fl. (1493). Die neuen Herren nahmen für sich und ihre
Nachkommen das Bürgerrecht in Luzern. Aber schon nach
fünf Jahren verkaufte Mathias von Kastelwart Werdenberg
und Wartau an Friedrich, Wolfgang und Georg von Hewen
um 24.000 fl. Georg von Hewen verkaufte sie wieder (1517)
an Landammann, Rat und ganze Gemeinde zu Glarus um
21.000 fl. So kamen diese Herrschaften binnen 33 Jahren in
die Hände von fünf verschiedenen Herren, bis sie endlich bei
Glarus verblieben.
Vom Grafen Georg von Sargans wurde schon manches
berichtet. Sein Bruder Wilhelm starb um 1474. Seine Ge
mahlin Erentrud von Staufen hatte ihm keine Kinder ge