Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Kaiser, Geschichte Liechtensteins. 
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des Grafen Hans erlosch auch die schwäbische Linie der Grafen 
non Werdenberg. Die Stammburg Werdenberg war um diese 
Zeit im Besitz der Grafen von Montfort-Tettnang. Graf Wil 
helm wohnte häufiger auf derselben, da durch den Tod seines 
Schwagers, des Grafen Friedrich von Toggenburg, der Friede 
in unseren Gegenden auf viele Jahre gestört wurde. 
3. Der Streit mn das Toggenburger Erbe. 
Durch Klugheit und zähe Energie war Graf Friedrich 
von Toggenburg zu großem Ansehen und zu großer Macht 
gelangt. Schon seine ererbten Besitzungen in Toggenburg 
und Churrätien waren sehr beträchtlich. Dazu kamen viele 
Pfandschasten in fast ganz Vorarlberg und Sarganserland. 
In den letzten Jahren seines Lebens hielt sich der Graf ge 
wöhnlich in Feldkirch auf; hier sah er in den Jahren 1431 
und 1434 auch den Kaiser Sigismund. Im Hornung 1436 
begab er sich nach Sargans in Begleitung des Freiherrn Wolf 
hart von Brandts und anderer Edlen. Er hatte die vornehm 
sten Amtleute aus dem Toggenburg und von Uznach nach Sar 
gans befchieden und setzte hier in Gegenwart derselben den 
Freiherrn Wolfhart zum Erben von Toggenburg und Uznach 
ein, empfahl ihm, das Bürgerrecht mit Zürich die nächsten 
fünf Jahre nach seinem Tode zu halten und sodann in ein 
ewiges und ausschließliches Landrecht mit Schwyz und Glarus 
zu treten. Aber nichts war schriftlich aufgesetzt und allen An 
wesenden Geheimhaltung der Sache befohlen. Bald darauf 
starb Graf Friedrich zu Feldkirch kinderlos (30. April 1436). 
Die Leiche wurde nach dem Prämonstratenser-Kloster Rüti 
abgeführt und im Erbbegräbnis seiner Ahnen, als der Letzte 
seines Stammes, mit Schild und Helm beigesetzt. 
Wolfhart von Brandts war deshalb unter den Erben des 
Grafen Friedrich, weil seine Gemahlin Verena Geschwister 
kind des Grafen war. Des Grafen Mutter Katharina und 
Verena's Vater Graf Albrecht von Bludenz waren Geschwi- 
sterte. # 
Des Grafen Friedrich hinterlassene Witwe Elisabeth von 
Matsch betrachtete sich als Haupterbin, schloß sich enge an 
Zürich, mit dem ihr Gemahl ein Bürgerrecht geschlossen hatte, 
das noch fünf Jahre nach seinem Tode fortdauern sollte, und 
lebte teils in Zürich, teils in Maienfeld. Die Zürcher nahmen 
sich ihrer Mitbürgerin mit allem Eifer an, aber auch Elisabeth 
war günstig für sie gestimmt; sie dehnte ihr Bürgerrecht auf
	        

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