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Kaiser, Geschichte Liechtensteins.
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Die im Walgau machten es so mit den Burgen Jagdberg, Blu-
menegg. Ramschwag und Bürs. Die Feldkircher brachen Alt-
Montfort. So verfloß das erste Jahr des Bundes ob dem See.
In den Landschaften des Bundes dauerte die Aufregung
fort. St. Gallen, das Haupt des Bundes, entwickelte große
Tätigkeit. Es stand in freundschaftlichen Verhältnissen zu den
Reichsstädten, mit denen es ältere Verbindungen hatte und
empfing manche Warnung von dorther, so wie Unterstützung
an Getreide und Kriegsbedarf.
Graf Wilhelm von Bregenz ließ sich zu einem Rat und
Diener der Herzoge annehmen und erhielt dafür 2400 fl. bar
und den Bregenzerwald auf Lebenszeit; dagegen versprach er,
mit der Stadt Bregenz und aller seiner Macht Oesterreich
gegen den Bund ob dem See zu helfen (17. März 1406). Das
gleiche Versprechen gab Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang,
wofür er Dornbirn für lebenslänglich erhielt. Die Stadt Wan
gen verpflichtete sich, den Appenzellern keine Lebensmittel zu
kommen zu lasten. Dem Grafen von Toggenburg verpfändeten
die Herzoge ihre Besitzungen im Sarganserland auf zehn Jahre.
Darauf ging der Graf mit dem Bunde einen Vertrag ein,
sich gegenseitig in Ruhe zu lassen.
Wegen den Leuten zu Grabs, Buchs und Sevelen, die
ihm verpfändet waren, wandte sich der Graf Wilhelm von
Tettnang an Zürich, mit dem er im Bürgerrecht war. Abgeord
nete von Zürich, Schwyz und vom Bund ordneten die Ver
hältnisse zwischen dem Grafen und den Leuten in der Herr
schaft Werdenberg. Der Kälberzehent wurde abgeschafft; für
Steuern, Frondiensten und dergl. mußten dem Grafen drei
Jahre lang 200 Pfd. bezahlt und der bisherige Zehent ent
richtet werden. Ihr Gericht sollen die Leute selber besetzen
und entsetzen; Jagd- und Fischrecht, das Federspiel und die
Herrschaft über die Wasser bleiben dem Grafen vorbehalten;
so lange jedoch der Bund währt, sollen die Leute Bären,
Gemse, Dachse, Füchse, Hasen und Wölfe jagen und fangen
und Vögel schießen dürfen; die versäumten Zinse und Steuern
sollen dem Grafen auf nächsten Galli-Tag entrichtet werden.
Was die Leute in die Stadt oder in das Schloß Werdenberg
geflüchtet haben, soll ihnen zurückgegeben werden. Rach Ab
lauf des Vertrages tritt jeder in seine alten Rechte und An
sprachen zurück. Der Vertrag gilt bis 11. November 1408.
Der Anschluß des Grafen von Bregenz an Oesterreich
erregte die größte Aufmerksamkeit des Bundes; denn er war
vom Herzog aufgefordert, Feldkirch wieder zum Gehorsam zu
bringen. Darum war der Botenwechsel zwischen Feldkirch und