Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

220 
Erzbischof von Magdeburg und endlich Bischof von Olmlltz, 
wo er 1387 starb. Er hatte das Chorherrenstist Landkron ge 
stiftet, wo er auch feine Ruhestätte fand. Es folgte ihm in 
Chur Friedrich von Erdingen, der vorher Kanzler des Herzogs 
Leopold gewesen war. Auch war er Pfarrer in der Diözese 
Salzburg. Zum Bischof von Chur wurde er vom Papste er 
nannt. Er war ein Mann tiefer Frömmigkeit, großer Klug 
heit und Sittenreinheit. Er traf aber das Hochstift derart ver 
schuldet, daß er davon nicht standesgemäß leben konnte. Aus 
gaben hatte er viele, Einnahmen keine. Die weltliche Pfleger- 
schaft des Bistums übergab er dem Grafen Rudolf von Mont- 
fort-Feldkirch auf 7 Jahre. Wegen des Salzzolles zu Chur 
hatte es zwischen dem Grafen und dem Bischof Anstände ge 
geben. Zwischen ihnen und zwischen den Städten Feldkirch 
und Chur kam dann ein Vergleich zustande, gemäß welchem die 
Churer in Feldkirch nur den Wein, die Feldkircher in Chur 
nur das Salz verzollen mußten. Da im Bistum manche Übel- 
stände obwalteten, die der Bischof nicht beseitigen konnte, bat 
er den Papst um das erledigte Bistum Brixen, das er auch 
erhielt, wo er über 20 Jahre sehr segensreich wirkte. Auf 
Friedrich II. folgte als Bischof Johann II. von Ehingen. Er 
war Pfarrer von Ehingen im Bistum Konstanz, in den Wissen 
schaften wohl erfahren, von ehrenhaftem Wandel und großer 
Umsicht, wie es in der päpstlichen Ernennungsbulle heißt. Auch 
war er Kanzler des Herzogs Albrecht gewesen. Unter ihm 
besserte sich der finanzielle Zustand des Hochstifts. Bischof Jo 
hann brachte sein ganzes erspartes Vermögen mit sich, welches 
in 8000 fl. bestand, und verwendete es zur Einlösung der 
verpfändeten Güter. Dem Domstist vermachte er seine Biblio 
thek, die man auf 1000 fl. schätzte; er beschenkte das Spital 
in Chur, die Kaplanei zu St. Laurenz in Chur und ließ die 
Stadtmauern und das bischöfliche Schloß in guten Stand 
setzen. Die Stadt kam unter ihm in große Ausnahme und er 
erteilte ihr verschiedene Rechte. Das Schloß Fürsienburg be 
festigte er; dem Ritter Heinrich von Schrofenstein gab er das 
Schloß Landegg im Inntal zu Lehen, Rotund und Reichen 
berg dem Herzog Leopold; er ließ die neue Straße über den 
Septimer bauen. Sein großes Ansehen bewirkte auch manche 
Schenkungen an das Bistum. Manche Anstände schlichtete er 
in Minne. Dem Hans von Unterwegen gab er die Begünsti 
gung, das Lehen des Zehnten zu Triesenberg auch auf seine 
Töchter zu vererben. Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch 
schenkte der Domkirche 1000 fl., zur Vermehrung des Gottes 
dienstes und versicherte diese Schenkung auf seine Weinberge
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.