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Erzbischof von Magdeburg und endlich Bischof von Olmlltz,
wo er 1387 starb. Er hatte das Chorherrenstist Landkron ge
stiftet, wo er auch feine Ruhestätte fand. Es folgte ihm in
Chur Friedrich von Erdingen, der vorher Kanzler des Herzogs
Leopold gewesen war. Auch war er Pfarrer in der Diözese
Salzburg. Zum Bischof von Chur wurde er vom Papste er
nannt. Er war ein Mann tiefer Frömmigkeit, großer Klug
heit und Sittenreinheit. Er traf aber das Hochstift derart ver
schuldet, daß er davon nicht standesgemäß leben konnte. Aus
gaben hatte er viele, Einnahmen keine. Die weltliche Pfleger-
schaft des Bistums übergab er dem Grafen Rudolf von Mont-
fort-Feldkirch auf 7 Jahre. Wegen des Salzzolles zu Chur
hatte es zwischen dem Grafen und dem Bischof Anstände ge
geben. Zwischen ihnen und zwischen den Städten Feldkirch
und Chur kam dann ein Vergleich zustande, gemäß welchem die
Churer in Feldkirch nur den Wein, die Feldkircher in Chur
nur das Salz verzollen mußten. Da im Bistum manche Übel-
stände obwalteten, die der Bischof nicht beseitigen konnte, bat
er den Papst um das erledigte Bistum Brixen, das er auch
erhielt, wo er über 20 Jahre sehr segensreich wirkte. Auf
Friedrich II. folgte als Bischof Johann II. von Ehingen. Er
war Pfarrer von Ehingen im Bistum Konstanz, in den Wissen
schaften wohl erfahren, von ehrenhaftem Wandel und großer
Umsicht, wie es in der päpstlichen Ernennungsbulle heißt. Auch
war er Kanzler des Herzogs Albrecht gewesen. Unter ihm
besserte sich der finanzielle Zustand des Hochstifts. Bischof Jo
hann brachte sein ganzes erspartes Vermögen mit sich, welches
in 8000 fl. bestand, und verwendete es zur Einlösung der
verpfändeten Güter. Dem Domstist vermachte er seine Biblio
thek, die man auf 1000 fl. schätzte; er beschenkte das Spital
in Chur, die Kaplanei zu St. Laurenz in Chur und ließ die
Stadtmauern und das bischöfliche Schloß in guten Stand
setzen. Die Stadt kam unter ihm in große Ausnahme und er
erteilte ihr verschiedene Rechte. Das Schloß Fürsienburg be
festigte er; dem Ritter Heinrich von Schrofenstein gab er das
Schloß Landegg im Inntal zu Lehen, Rotund und Reichen
berg dem Herzog Leopold; er ließ die neue Straße über den
Septimer bauen. Sein großes Ansehen bewirkte auch manche
Schenkungen an das Bistum. Manche Anstände schlichtete er
in Minne. Dem Hans von Unterwegen gab er die Begünsti
gung, das Lehen des Zehnten zu Triesenberg auch auf seine
Töchter zu vererben. Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch
schenkte der Domkirche 1000 fl., zur Vermehrung des Gottes
dienstes und versicherte diese Schenkung auf seine Weinberge