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sagte den Eidgenossen ab; Graf Hans von Sargans, Wilhelm
von Montfort, Donat von Toggenburg taten dasselbe. Graf
Heinrich von Vaduz und sein Bruder Graf Hartmann, Kom-
thur zu Wädensschil, enthielten sich der Teilnahme an diesem
Kriege. Bei Sempach standen am 9. Juli 1386 die Ritter
4000 an Zahl und die Zuzüge der Städte, darunter auch solche
von Feldkirch, 1500 Eidgenossen gegenüber. Die Ritter wollten
den Borstreit haben gegen die „Bauern" und bildeten anfangs
einen undurchdringlichen Lanzenwald, bis Arnold von Win-
kelried aus Unterwalden so viele Speere mit seinen kräftigen
Armen umfaßte, als er konnte, und den Seinen eine Gaffe
machte. Ueber seine Leiche drangen die Eidgenossen in die
Ritterhaufen und erschlugen, was nicht fliehen konnte oder
wollte. Im Getümmel fiel Herzog Leopold selbst; denn käm
pfend für das Seine wollte er auf dem Seinen fallen und
verschmähte unrühmliche Flucht. Der Uebermut des Adels
erhielt eine blutige Lehre. Da fielen auch zwei Ritter von
Ems, zwei von Schellenberg und viele Bürger aus Feldkirch.
Die Leiche des Herzogs ward nach Königsfelden gebracht und
allda bestattet.
Bald zog sich der Krieg in unsere Nähe. Der junge Herzog
Leopold, Sohn des bei Sempach erschlagenen, überzog die
Glarner mit Krieg, weil sie einige Dörfer, die zu Oesterreich
gehörten, aufnahmen. Daran nahmen auch der Graf von
Toggenburg und der von Sargans Anteil. Aber die Glarner
siegten; es fielen manche Herren und Ritter auch aus Ehur-
walchen. Zwischen Oesterreich und den Eidgenossen wurde
nun ein siebenjähriger Anstandsfriede geschloffen (1389).
Graf Rudolf von Feldkirch vermehrte indeß der Stadt
ihre Freiheiten und auf sein Ansuchen bestätigte sie König
Wenzel sowie das Recht auf Umgeld und Strafgelder und
Vogt- und Gotteshaus- und Eigenleuten zu Bürgern aufneh
men zu dürfen. Schon früher hatte er der Stadt den Wald
zwischen der III und Tasters und denjenigen im Saminatal
verkauft. Dem Domkapitel zu Chur schenkte er die Pfarreien
Schaan, Götzis und Rankweil und stiftete mit dem Grafen
Heinrich von Vaduz das St. Klarakloster in Valduna. Im
Jahre 1390 begab er sich nach Konstanz und ließ sich, da er
erkrankte, nach Fußach bringen, wo er am 13. November des
gleichen Jahres starb. Er wurde in der St. Nikolaikirche zu
Feldkirch als der Letzte seines Stammes mit Schild und Helm
beigesetzt. Ihm verdankt diese Stadt ihre Freiheiten und ihre
zunehmende Blüte. Stadt und Grafschaft Feldkirch gingen
infolge der Kaufverträge an Oesterreich über.