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ein heißer Sommer und die Weinlese hielt man vor St. Mi
chelstag. Es kam aber ein großer Sterbend unter die Leute,
also daß Graf Heinrich und Graf Rudolf nach Chur zogen
und dort blieben, bis der Sterbend in unseren Gegenden
vorbei war.
Im Jahre 1385 erschien Herzog Leopold in Feldkirch.
Die Bürger der Stadt huldigten ihm auf den Fall, daß Graf
Rudolf ohne Leibeserben stürbe. Ammann und Landleute im
hintern und vordern Bregenzerwald hatten früher schon das
Gleiche getan.
Bei dieser Gelegenheit erlaubte der Herzog dem armen
Knechte Heinrich von Kempten, einem Findelkinde, auf dem
Arlberg eine Herberge für Reisende, zu errichten, damit sie
ein Obdach hätten und nicht vom Unwetter überrascht zu
grunde gehen müßten, wie bisher oft geschehen. Bischof Jo
hann von Chur unterstützte das menschenfreundliche Unter
nehmen, forderte die Gläubigen seines Sprengels, zumal die
Geistlichen, zu milden Gaben auf und versprach den frommen
Gebern einen Ablaß von 40 Tagen. So entstand die St.
Katharinenkapelle und das Hospiz auf dem Arlberg.
Unter den Fürsten damaliger Zeit hatte Herzog Leopold
großes Lob wegen seiner Tätigkeit; aber Kriegslust und Ver
größerungssucht stürzten ihn in große Schuldenlast und früh
zeitigen Tod. Bei der Erbteilung hatte er seinem Bruder
Rudolf alle vorderen Lande nebst Tirol abgetrotzt. Die Grafen
von Werdenberg, die von der Heiligenberger und Sarganser
Linie, die Montforter, Brandts, Matsch, Sax, Ems und Schel
lenberg hatten Dienstverträge mit ihm. Der Bischof von Chur
war mit ihm verbündet.
Seit der Schlacht bei Morgarten war kein rechter Friede
zwischen Oesterreich und den Eidgenossen, nur Waffenstillstand.
Der Bund hatte sich erweitert. Jede Vergrößerung Oesterreichs
sahen die Eidgenossen als eine Mahnung zur Eintracht und
als eine Aufforderung an, ihre Macht ebenfalls auszudehnen.
Bei der damaligen Reichsverfassung hatten reichsfreie Städte
und Landschaften das Recht der Bündnisse; ob aber dieses
Recht soweit gehe, fremde Untertanen gegen den Willen ihrer
Herren in ihr Bürger- und Landrecht aufzunehmen, war eine
Frage, die zur Entscheidung gebracht werden mußte. Die
Stadt Luzern nahm nun mehrere Ortschaften in ihrer Nähe,
die zu Oesterreich gehörten, in ihr Bürgerrecht auf. Herzog
Leopold aber sah das als Eingriff in feine Rechte, in fein
Eigentum an und beschloß, das Seinige mit Gewalt zu be
haupten. Also brach der Krieg aus. Der Adel in Schwaben