Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

203 
die Regierung in Oesterreich, Herzog Otto in den vorderen 
Landen und im Aargau. Bald kam es zum Krieg zwischen 
diesen Herzogen und dem König wegen des Herzogtums Kärn 
ten. Die Herzoge schloffen ein Bündnis mit einigen Grafen 
von Montfort. Doch kam ein Friede zustande, indem der 
König den Herzogen 20.000 Mark Silber zahlte. 
Auf den bischöflichen Stuhl von Chur hatte der Papst 
den Augustiner Ulrich Ribi, genannt von Lenzburg, erhoben. 
Mit Klugheit und Kraft verwaltete er das Bistum und trat 
den Anmaßungen Donats von Vaz mit Entschiedenheit ent 
gegen, so lange dieser Tyrann lebte. Dadurch wurden auch 
die Brüder Hartmann und Rudolf von Sargans berührt; 
doch scheint es nicht, daß sie dem Bischof gewaltsam entgegen 
traten, wohl aber die Grafen von Montfort-Feldkirch, welche 
die Feste Marschlins durch Ueberfall wegnahmen (1336). 
Im Gegenteil hatten die beiden Brüder von Sargans im 
Jahre 133$ mit dem Bischof Ulrich und mehreren Herren ein 
Bündnis auf vier Jahre geschloffen. 
Im Dezember 1338 fanden sich die Grafen Hartmann 
und Rudolf von Sargans bei ihrem Vetter Albrecht von 
Werdenberg zu einem Familienrat ein. Graf Rudolf war 
vom Bischof Ulrich mit der Grafschaft Schams nebst Bären 
burg und Rheinwald, Ortenstein und dem Tale Schanfik be 
lehnt worden; er, wie fein Bruder Hartmann hielten zu König 
Ludwig, der ihnen die Reichssteuer von Zürich überließ. Sie 
gerieten mit dem Abte Hermann von Pfäfers, dessen Schirm 
vögte sie waren, in langwierigen Streit wegen der Feste War- 
tenstein, die sie als Eigentum ansprachen, was der Abt durch 
aus nicht zugab. Ein Schiedsgericht entschied zugunsten des 
Klosters (1342). 
Um das Jahr 1342 vermählte sich Graf Hartmann mit 
Agnes, der Tochter des Grafen Rudolf III. von Montfort- 
Feldkirch. In dem genannten Jahre teilten auch die beiden 
Brüder von Sargans ihren Besitz. Hartmann erhielt das, was 
auf dem rechten Rheinufer lag, also Vaduz, Prättigau, Blu- 
menegg und den Sarganser Anteil an Bludenz und Monta 
fon; Rudolf erhielt Sargans und die vazifchen Güter im 
oberen Churwalchen. Von da an scheint sich Graf Hartmann 
auf dem Schlosse zu Vaduz aufgehalten zu haben. 
Kaum war der Streit um Wartenstein geschlichtet, so 
erhob sich schon wieder eine andere Fehde. Graf Rudolf von 
Sargans war mit seinem Oheim, dem Freiherrn Heinrich 
von Räzüns, in Streit über die Hinterlassenschaft des Edel 
knechtes von Freiberg. Dem Grafen Rudolf half fein Bruder
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.