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Graf Hugo I. war der Vormund seiner Neffen, der Söhne
seines früh verstorbenen Bruders Hartmann von Sargans
gewesen, ebenso der Kinder seines Schwagers Walter von Vaz.
Sein einziger Sohn Hugo II. erbte des Vaters Besitz. Er war
ein geschickter Kriegsmann, treuer Anhänger der Habsburger
und spielte eine bedeutende Rolle in den Angelegenheiten sei
ner Zeit in unserer Gegend, obwohl er nicht wie sein Vater
Landgraf und Landvogt war. Das Volk nannte ihn den
„Hügli".
2. Graf Rudolf II. von Sargans und seine Brüder.
1270 — 1328.
Graf Hartmann I. von Werdenberg-Sargans hinterließ
drei Söhne: Rudolf II., Hugo I. und Hartmann II.
Hartmann 1!. wurde Domherr in Bamberg und kommt
selten in den Urkunden unserer Gegend vor. Er unterschrieb
mit seiner Mutter Elisabeth und seinem älteren Bruder Ru
dolf auf dem Schloß Sargans eine Urkunde, durch welche sie
Güter in Schwaben an das Kloster Wettingen verkauften.
Das Urbar von St. Johann im Thurtal enthält eine Ur
kunde vom 14. Februar 1280. Darnach hat Ulrich von Ramsch
wag dem genannten Kloster Güter bei Kalcheren verkauft für
18 Mark Silber. Diese 18 Mark hat er von Robilis Dominus
Hartmann, Lomes de Werdendere piae memoriae empfangen
und hat der Graf Hartmann selig dem Kloster diese Summe
vermacht für sein Seelenheit und für den Schaden, den er
dem Kloster zugefügt hat (pro remedio animae suae et pro
damno, quod praedicto monasterio intulit). Es kann nur
Hartmann II. gemeint sein und dieser muß damals schon ge
storben sein; daher der Ausdruck „piae memoriae", d. h. seli
gen Andenkens. Er wird auch tatsächlich nachher in keiner
Urkunde mehr genannt. Wie es sich mit der Schädigung des
Klosters verhalten hat, ist unbekannt. Das Kloster soll mit
einer Klage an den Papst gedroht haben; daher die Entschä
digung.
Hugo I. war der jüngste der Brüder. Er trat in den
Johanniterorden ein, war 1294 Komtur des St. Johanns
spitals zu Feldkirch und Überlingen, dann zu Bubikon, dann
Statthalter und Rezeptor des St. Johannsspitals in Jeru
salem durch Deutschland, Böhmen, Polen, Komtur in Wädens-
wil. Er erscheint als Vertreter des Ordens in Käufen und