Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

148 
Graf Hugo I. war der Vormund seiner Neffen, der Söhne 
seines früh verstorbenen Bruders Hartmann von Sargans 
gewesen, ebenso der Kinder seines Schwagers Walter von Vaz. 
Sein einziger Sohn Hugo II. erbte des Vaters Besitz. Er war 
ein geschickter Kriegsmann, treuer Anhänger der Habsburger 
und spielte eine bedeutende Rolle in den Angelegenheiten sei 
ner Zeit in unserer Gegend, obwohl er nicht wie sein Vater 
Landgraf und Landvogt war. Das Volk nannte ihn den 
„Hügli". 
2. Graf Rudolf II. von Sargans und seine Brüder. 
1270 — 1328. 
Graf Hartmann I. von Werdenberg-Sargans hinterließ 
drei Söhne: Rudolf II., Hugo I. und Hartmann II. 
Hartmann 1!. wurde Domherr in Bamberg und kommt 
selten in den Urkunden unserer Gegend vor. Er unterschrieb 
mit seiner Mutter Elisabeth und seinem älteren Bruder Ru 
dolf auf dem Schloß Sargans eine Urkunde, durch welche sie 
Güter in Schwaben an das Kloster Wettingen verkauften. 
Das Urbar von St. Johann im Thurtal enthält eine Ur 
kunde vom 14. Februar 1280. Darnach hat Ulrich von Ramsch 
wag dem genannten Kloster Güter bei Kalcheren verkauft für 
18 Mark Silber. Diese 18 Mark hat er von Robilis Dominus 
Hartmann, Lomes de Werdendere piae memoriae empfangen 
und hat der Graf Hartmann selig dem Kloster diese Summe 
vermacht für sein Seelenheit und für den Schaden, den er 
dem Kloster zugefügt hat (pro remedio animae suae et pro 
damno, quod praedicto monasterio intulit). Es kann nur 
Hartmann II. gemeint sein und dieser muß damals schon ge 
storben sein; daher der Ausdruck „piae memoriae", d. h. seli 
gen Andenkens. Er wird auch tatsächlich nachher in keiner 
Urkunde mehr genannt. Wie es sich mit der Schädigung des 
Klosters verhalten hat, ist unbekannt. Das Kloster soll mit 
einer Klage an den Papst gedroht haben; daher die Entschä 
digung. 
Hugo I. war der jüngste der Brüder. Er trat in den 
Johanniterorden ein, war 1294 Komtur des St. Johanns 
spitals zu Feldkirch und Überlingen, dann zu Bubikon, dann 
Statthalter und Rezeptor des St. Johannsspitals in Jeru 
salem durch Deutschland, Böhmen, Polen, Komtur in Wädens- 
wil. Er erscheint als Vertreter des Ordens in Käufen und
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.