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Kaiser. Geschichte Liechtensteins.
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bin nach Chur (1212). Hier nahm seit 1200 den bischöflichen
Stuhl Arnold von Matsch ein aus einem sehr gibelli-
nisch gesinnten Hause.
Auch Kaiser Otto nahm seinen Heimweg über Chur.
Friedrich II., auf demselben Wege begriffen, suchte seinem
Gegner zuvorzukommen. Er eilte über die steilsten und ge
fährlichsten Pfade durch das Münstertal über den Flüela und
Strelapaß und kam einige Stunden früher als Otto in Chur
an. Bischof Arnold nahm ihn mit allen Ehrenbezeugungen
auf und begleitete ihn mit seinen Vasallen nach Pfäfers, St.
Gallen und Konstanz. Diesem Zuge schloß sich auch Graf
Hugo I. von Montfort an, ebenso Heinrich von Sax und sein
Bruder, der Abt Ulrich von St. Gallen, der den König über
den Ruppen in sein Stift und von da nach Konstanz geleitete.
Noch zur rechten Zeit erreichte Friedrich diese Stadt; denn
schon war Otto in Eilmärschen bis Uberlingen vorgedrungen,
zog sich aber zurück, als er die Ankunst seines Gegners in
Konstanz erfuhr.
Friedrich nahm seinen Weg rheinabwärts. Alle alten
Freunde seines Hauses fielen ihm zu. Die Stände in Ober
deutschland erklärten sich für ihn und bald auch die am Rie-
derrhein nach Ottos kinderlosem Hintritt (1218). Dankbar
stellte der junge König dem Bischof Arnold eine Urkunde
aus (1213), worin er die Schirmvogtei des Hochstists über
nahm und demselben alle Freiheiten bestätigte, die es von
früheren Kaisern erlangt hatte. Ebenso bestätigte er dem Klo
ster St. Luzi den Besitz der Kirche zu Bendern (1214). Fünf
Jahre früher hatte Papst Innozenz III. demselben Kloster
eine Urkunde ausgestellt, durch welche ihm der Besitz aller
seiner Güter namentlich auch derjenigen „der Kirche der hl.
Maria zu Bendern und der dazu gehörigen Kapelle" aufs neue
und feierlich bekräftiget wurde. Jene Güter bestanden in dem
Hospital zu Chur mit Zubehör in der Kirche des hl. Hilarius,
wo ein Nonnenkloster war, in der Kirche des hl. Petrus, in
der Kapelle des hl. Antonius, in Aeckern, Reben, Wiesen und
Häusern zu Chur, in Gütern zu Praden, Schweinigen und
Laax, in Höfen zu Malix, Ems, Maladers, Waltensburg, Brin,
Triefen, Eschen, Rankweil, Thüringen und in der Alp Ramoz.
Kaiser Friedrich II. hatte dem Papst Innozenz verspro
chen, das Königreich Sizilien seinem Sohne Heinrich abzu
treten und einen Kreuzzug zur Wiedereroberung von Jeru
salem, sobald es die Reichsangelegenheiten gestatten würden,
zu unternehmen. Als der Papst im Jahre 1216 starb, glaubte
der Kaiser sich nicht mehr an dieses Versprechen gebunden,