Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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soll dieses Geschlecht mit dem sächsischen Kaiserhause und mit 
der Burkhardischen Familie verwandt worden sein. Nach der 
Chronik von Petershausen soll König Heinrich die Güter des 
Hunfridischen Hauses wegen Erbansprüchen an sich gezogen 
haben. Daraus ließe sich der große Reichtum des sächsischen 
Hauses an Gütern in Rätien erklären, wovon dasselbe dem 
Hochstiste Chur so freigebig mitteilte. 
Im Jahre 811 soll Karl der Große seinen Verwandten, 
den Grafen Adalbert in Bregenz zum Schirmvogt über das 
Kloster Reichenau und im Jahre 813 zum Vogt von Ulm er 
nannt haben. Doch wird die Richtigkeit dieser Angabe in 
Zweifel gezogen. Die Genealogie dieser ältesten Bregenzer 
Grafen ist noch nicht aufgeklärt. 
Einem folgenden Grafen Ulrich entzog (890) Kaiser Ar 
nulf die Besitzungen in Schwaben und Elsaß, gab sie ihm aber 
wieder zurück. Auch scheint er den Rheingau besessen zu haben. 
Aber im Jahre 949 erscheint in Unterrätien der Graf 
Ulrich. Er war sicher ein Graf von Bregenz. Dieser fromme, 
ehrwürdige Graf (st um 951) hatte von der Dietburga, die ihm 
an Frömmigkeit und Adel des Geschlechtes gleichkam, vier 
Söhne, nämlich Ulrich, der das Geschlecht der Grafen von 
Bregenz fortpflanzte, Marquart, Luitfrid und Gebhard. Den 
Gebhard nennt die Chronik von Petershausen „die Zierde des 
ganzen Geschlechtes". Er war mit der Familie des Herzogs 
Burkhard III. so nahe verwandt, daß die Witwe desselben, die 
Herzogin Hadewig, ihn ihren Neffen nennt. Den Grafen Adel 
hart von Bregenz-Buchhorn nennt er seinen Oheim; derselbe 
wird also seines Vaters Bruder gewesen sein. Sehr jung 
kam Gebhard an die Stiftsschule nach Konstanz, wurde später 
Nachfolger des hl. Konrad auf dem Bischofstuhle daselbst, re 
gierte die Kirche von Konstanz von 980—995, stiftete das 
Kloster Petershausen, das er aus seinem elterlichen Erbgut 
so reich ausstattete, daß es noch bei seinen Lebzeiten achtzig 
Mönche ernähren konnte. Gebhard wurde unter die Zahl der 
Heiligen aufgenommen. Auf dem nach ihm genannten Geb 
hardsberg stehen noch die Ruinen der alten Grafenburg, seiner 
Geburtsstätte. 
Im Laufe der Zeit verloren die Udalrichinger die meisten 
Grafschaften und wurden aus den Argengau und auf den 
Rheingau beschränkt. 
Nach dem Aussterben des Burkardischen Geschlechtes ka 
men diese Grafen in den Besitz von Unterrätien. 
Im Jahre 1032 wird Marquart, vielleicht ein Neffe des 
hl. Gebhard, als Graf von Unterrätien genannt, von 1040
	        

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