111
Dem rechtmäßigen Papst Alexander in. setzte er einen After-
papst namens Viktor entgegen und als dieser bald plötzlich starb,
einen zweiten Namens Paschalis. Dadurch brachte er eine
verhängnisvolle Spaltung in die Kirche. Auch ernannte er
eigenmächtig Bischöfe und Erzbischöfe.
Der Bischof Egino war ein Anhänger des Kaisers und
seines Gegenpapstes und verfiel deshalb der Exkommunikation.
Er erhielt die Weihe auch nur von einem vom Kaiser unrecht
mäßig eingesetzten Erzbischof.
Papst Alexander III. ermunterte die lombardischen Städte
zum Widerstand und tat den Kaiser in den Bann, als er mit
bewaffneter Hand seinen Gegenpapst nach Rom führte. Der
Papst floh nach Benevent. Auf diesem Zuge folgten dem
Kaiser die Mischen Vasallen mit dem Herzog Friedrich von
Schwaben. Aber die römische Fieberlust und eine ansteckende
Seuche, die schnell um sich griff, war den Deutschen gefähr
licher als das Schwert der Feinde. Da starben der Herzog
Friedrich, der Herzog Welf, Graf Bertold von Bregenz-Pfullen-
dorf, Graf Heinrich von Tübingen und Montfort und zahl
lose Ritter. Der Kern seines Heeres bei 22.000 Mann fan
den damals in Italien ihr Grab. Man sah in diesem Ereignis
eine Strafe Gottes. Aber die Italiener faßten darob neuen
Mut. Die lombardischen Städte verbündeten sich enger und
führten die Mailänder in die neuerbaute Stadt zurück. Sie
besetzten die Alpenpässe, um dem Kaiser den Rückweg nach
Deutschland zu verlegen. So befand sich dieser in einer schlim
men Lage; die tapfersten Streiter hatte ihm die Seuche dahin
gerafft; mit dem Reste seines Heeres rückte er auf Lucca und
nur mit Mühe und unter großer Lebensgefahr kam er nach
Deutschland zurück. So standen die italienischen Angelegen
heiten auf dem gleichen Punkte wie früher.
In Deutschland suchte Friedrich vor allem Ruhe und
Eintracht zu erhalten, um neue Kraft gegen die lombardischen
Städte zu gewinnen. Seinen ältesten Sohn Heinrich ließ er
zu seinem Nachfolger wählen und krönen; seinem anderen
Sohne Friedrich V. gab er das Herzogtum Schwaben. Der
alte Welf trat alle seine Lehen in Italien dem Kaiser ab und
setzte ihn zum Erben aller seiner Güter in Deutschland ein.
Durch diese italienischen Güter aber kam der Kaiser in ein
noch gespannteres Verhältnis zum Papste, weil dieser eben
falls ein Recht darauf beanspruchte.
Bischof Egino belehnte den Sohn des Kaisers, den Her
zog Friedrich von Schwaben, mit der Schirmvogtei über das