Vorwort
Am 15. Juli 1832 wurde der liechtensteinische
Landschaftsmaler Moriz Menzinger geboren. Sei-
nem Gedächtnis ist im Jahre 1982 eine Brief-
markenausgabe gewidmet. Das Liechtensteinische
Landesmuseum veranstaltet zur 150. Wiederkehr
seines Geburtstages eine Ausstellung seiner
Werke.
Wer sich mit der liechtensteinischen Landschaft
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befasst,
kann an den dokumentarischen und bis in Einzel-
heiten werkgetreuen Aquarellen Moriz Menzin-
gers nicht vorbeigehen. Grosses zeichnerisches
Können, die Liebe zum Detail, dezenter Umgang
mit den Farben und eine erstaunliche Einfühlungs-
gabe und Gestaltungskraft zeichnen seine Land-
schaftsbilder aus. Bei allem Bezug zur Realität
iassen sie nie das Duftige, zart Hingehauchte und
Leuchtende der romantischen Aquarellmalerei
vermissen.
Menzinger hatte die militärische Laufbahn ergrif-
fen. Doch immer wieder zog es ihn in das Land
zurück, in dem er als Sohn des Landvogtes
Michael Menzinger seine Jugend verbracht hatte.
Bei diesen Besuchen entstanden die meisten liech-
tensteinischen Landschaften und Ortsbilder, die
einen Teil unserer Ausstellung ausmachen.
Der grösste Bestand seiner Werke findet sich in
den Sammlungen des Landesfürsten. Kunstfreunde
‚n Liechtenstein und aus Deutschland stellten ihre
Bilder ebenfalls bereitwillig zur Verfügung. Fürstl.
Sanitätsrat Dr. Rudolf Rheinberger, dem wir die
biographischen Notizen verdanken, hat mehr als
vierzig Menzinger-Aquarelle im süddeutschen
Raume ausfindig gemacht. Viele Bilder Menzingers
sind verschollen. Zahlreiche seiner Aquarelle sind
"936 bei einem Brand im Städtischen Museum in
Überlingen zerstört worden.
Durch die freundliche Bereitschaft der Leihgeber
aus dem In- und Ausland, denen wir herzlich dan-
ken, war es trotzdem möglich, eine Schau von
Werken eines liebenswürdigen Künstlers zusam-
menzustellen, der unter den Malern der liechten-
steinischen Landschaft einen hervorragenden
Zlatz einnimmt.
-e11x Marxer