stellungen in den folgenden Jahren.
Zu dieser Zeit stand Moriz Menzinger mit seinem
Heimatort Vaduz noch in enger Beziehung und er
scheint dort auch als Künstler schon voll aner-
<«annt gewesen zu sein, denn es wurde ihm im
Jahre 1860 angetragen, Pläne für eine neue Kirche
in Vaduz zu entwerfen, was dann allerdings nicht
zur Ausführung kam.
Im Jahr 1861 wurde der Vater Johann Michael
Menzinger nach achtundzwanzigjähriger Tätigkeit
als Landvogt und Landesverweser in Vaduz pen-
sioniert, und er zog sich nach Überlingen am
Bodensee zurück, wo er bis zu seinem Tode im
Jahre 1877 lebte.
Der Wegzug des Vaters von Vaduz bedeutete
auch für seinen Sohn Moriz eine einschneidende
Veränderung. Das Haus, in dem er aufgewachsen
war (das «Verweserhaus» neben dem heutigen
“andesmuseum), stand ihm jetzt nicht mehr offen,
Aber damit waren für ihn die Beziehungen zu
uijechtenstein nicht abgebrochen, denn eine seiner
Schwestern hatte in Vaduz den späteren Land-
richter Markus Kessler geheiratet. Dadurch sind
auch seine fast alljährlichen Besuche in Vaduz, auch
r1ach dem Wegzug des Vaters bis in die frühen
siebziger Jahre verständlich. Immer wieder zog es
ihn an den Ort zurück, wo er seine Kindheit ver-
aracht hatte und regelmässig hielt er dabei ver-
traute Motive seiner alten Heimat mit Stift und
Pinsel im Bilde fest. Es ist dies die Zeit, aus der die
meisten uns noch erhaltenen Liechtenstein-Aqua-
relle Menzingers stammen.
Im Krieg zwischen Preussen und Österreich im
Jahre 1866 wurde Moriz Menzinger an der italieni-
schen Front eingesetzt, wo er sich als Kompanie-
kommandant in der Schlacht bei Custozza aus-
zeichnete.
In den Jahren 1868/69 war er der Kadettenschule
in Olmütz als Zeichenlehrer zugeteilt.
Eine sehr bedeutende Unterbrechung der militäri-
schen Karrierelaufbahn brachten für den Künstler
Menzinger die Jahre 1870/71, in denen er die Aka-
demie der bildenden Künste in Wien besuchte.
'n dieser Zeit beteiligte er sich auch mehrmals an
den Wiener Jahresausstellungen.
Nach seinen Studien an der Akademie wurde er
zum Hauptmann befördert und arbeitete ein Jahr
lang am militärgeographischen Institut In Wien.
Anschliessend war er Zeichenlehrer an den Mili-
tärschulen in St. Pölten und Mährisch-Weisskir
chen.
Im Jahre 1879 absolvierte Menzinger den Stabsof-
fizierskurs und dann begann nach zehn «ruhigen»
Jahren wieder das unstete Soldatenleben. Er war
nacheinander Kompaniekommandant in verschie-
denen Infanterieregimentern und, nachdem er im
Jahre 1882 zum Major befördert worden war, fünf
Jahre lang Bataillonskommandant in Leutschau.
Danach stieg er noch zum Oberstleutnant auf und
dies war wohl die höchste Charge, die er in der
aktiven militärischen Laufbahn erreichen konnte.
Am 1. Oktober 1889 liess er sich mit siebenund-
fünfzig Jahren in den Ruhestand versetzen.
Nun zog er sich, wie zuvor auch schon sein Vater