immer von dem Feldkircher Rentmeister abgegeben. Bei
Schluß der Versammlung wurde über den Verlauf und das
Ergebnis derselben ein Protokoll aufgenommen, welches von
allen Ständen unterschrieben und jedesmal dem Fürsten vor-
gelegt wurde.
Der erste Landtag wurde Montag am 15. März 1219 ab-
gehalten, das Ergebnis fand jedo4 nicht die Zufriedenh2:t des
Fürsten, da die Stände T:e als L2itraz zum Gehalte des Ge-
sandten und als Kanzle'honorar für das Innsbrucker Appella-
tionSgericht aforderten Summen von zusammen 1500 fl. nicht
annehmen wollten ; es wurde daher auf den 1. Juni abermals
ein Landta4 ausgeschrieben ; hiebei wurde den Ständen ein im
fürstlichen Auftrage verfaßtes Schreiben vorgelesen und ihnen in
Erinnerung gebracht, daß der Fürst freiwillig auf eine Zivil-
liste gänzlich verzichtet habe, daß er dem Lande bedeutende
Vorschüsse für Militärzweke unverzinslich gewährt habe, daß
er sich mit kleinen Raten zur Abzahlung dieser Vorschüsse be-
gnüge, daß er seine nach den früheren Verträgen steuerfreien
Privatgüter im Lande der Vesteuerung unterziehen lasse, daß
die Kosten für die dritte Gerichtsinstanz geringer seien, als in
irgend einem Bundesstaate, daß ihm endlich allein das Recht zu-
stehe, die Bessldungen der Beamten (daher auch des Gesandten) zu
bestimmen. Das Postulat wurde hierauf angenommen, gleichzeitig
aber der Wunsch um Ermäßigung der für die zwei erwähnten
Posten eingesezten Summe von ins8gesamt 1500 fl. vorgebracht.
Bei einer dritten Ständeversammlung, die am 27. Dezember
des gleichen Jahres stattfand, wurde den Ständen im Auftrage
des Fürsten mitgeteilt, daß diesen Wünschen nicht entsprochen
werden könne, weil es nicht in der Macht des Fürsten stehe,
die mit Österreich getroffene und der Bundesversammlung
mitgeteilt? Vereinbarung über die Errichtung der 3. Gerichts-
stelle für Liechtenstein einseitig zu modifizieren und weil eine
wohlfeilere Gesandtschaft in Frankfurt nicht aufgestellt werden
könne, indem deren Aufstellung von der Einwilligung der
übrigen 7 Fürsten der 15. Kurie abhänn», kein einziger Ge-
sandter i.: Frankfurt so schlecht bezahlt st , wie dieser und die
angesezte Summe von 1200 fl. der vom Fürsten wirklich aus-
gelegten bei weitem nachstehe.