Volltext: Feldmarschall Johann Fürst von Liechtenstein und seine Regierungszeit im Fürstentum

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„Solche tiefe Erschütterungen der ökonomischen Zustände 
pflegen“, wie Kaiser mit Recht sagt, „von noch größeren 
moralischen Übeln begleitet zu sein. Mit dem Schwinden des 
Kredits verliert sich >48 Vertrauen, ohne welches keine Gesell- 
schaft “-stehon >mm das moralische Gefühl wird abgestumpft, 
das ( rer" * * "esinnung, Denkaxrt und Handlungsweise 
vershwin> 'ommene Gleichgültigkeit und »>he Selbstsucht 
nehmen in "7" omütern Plat“ '). Dem JFürjten hann waren 
die traurinen astände, in welche das ärstentum 72»raten war, 
wohlbekannt und er war schon frühzeitig darauf vedacht, dem 
Übel zu steuern. Da die alte Reichsverfassung schließlich zum 
Hemmschnh jeglichen Fortschrittes geworden war und ein 
großer Teil der sich auf sie gründenden staatlichen Einrich- 
tungen ihren *!weden, das Wohl der Untertanen zu befördern, 
im Lav > “x Zeit oanz entfremdet war, so ergab sich 
von sc* * e Notwendiateit, neue und bessere Organisationen 
an Stelle -r veralteten ins Leben zu rufen; hier konnte durch 
das neube»“indote Verhältnis der Souveränität wirksam und 
glücklich e*>- “ffen und Nüßliches geschaffen werden. 
Fii= + ahgann, welcher eben die Verwaltung seines Ver- 
mögens »“* >2ordnet hatte, sandte im Sommer des Jahres 
1807 seinen ats ungemein tüchtig geltenden Hofrat Georg Hauer 
zur Erbobung der Zustände des Landes nach Liechtenstein. 
Hauer informierte fsih an Oct und Stelle aufs genaueste 
über d'e bestehenden Verhältnisse und erstattete dem Fürsten 
eingehen>e Vorschlage über die zur Beseitigung der gefundenen 
Mißstände nötigen MaßrezJeln. 
Zur Ausführung dieser vom Fürsten gebilligten Maß- 
regeln bedurfte es eines tatkräftigen und leistungsfähigen 
Mannes, und da der bisherige Landvogt Franz Xaver Men- 
zinger wegen seiner Kränklichkeit nicht mehr geeignet schien, 
erhöhten Anforderungen zu entsprechen, wurde er mit 1. Ok- 
tober 1808 in den Ruhestand verseßt.*) 
Das Auge des Fürsten fiel nun auf Josef Scuppler, 
welcher sich durch seine mehrjährigen Dienste als Gerichtsver- 
walter der Herrschaft Landskron die besondere Zufriedenheit 
1) Kaiser, S. 491. 
2) LR. A,., Jahrg. 1808 Nr. 10. -- Menzinger sollte die Pension 
nicht lange genießen, denn er starb schon am 29. April 1909 zu Feldkirch.
	        

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