Volltext: Feldmarschall Johann Fürst von Liechtenstein und seine Regierungszeit im Fürstentum

Fürst Johann war von hoher und schlanker Statur, die 
durch einen feingeschnittenen und ausdrucksvollen Charakter- 
fopf belebt wurde. 
Was wir sonst von ihm wissen, stimmt ganz mit dem 
Bilde überein, das wir in vorstehender Darstellung von ihm 
gegeben haben. 
Er war sehr lebhaften Temperamentes, freundlich gegen 
jedermann, von vornehmer Zurückhaltung wo dies geboten 
schien, ernsten Gesprächen und ernster Lektüre zugetan, bei 
vollem Bewußtsem seiner Verdienste wie nicht minder seiner 
Würde, die er, wenn es darauf ankam, auch glänzend zu repräsen- 
tieren verstand, bescheiden und fern von irgendwelchem Hochmut, 
persönlich bedürfnislos, jeder Verschwendung abhold, dagegen 
äußerst freigebig, wenn es sich um große und würdige Zwecke oder 
um Linderung des Loses Armer und Leidender handelte. 
Bald nach dem Regierungsantritte des Fürsten Johann 
vollzog sich in der Weltgeschichte ein auch für das Reichsfürsten- 
tum Liechtenstein höchst wichtiges Ereignis; am 12. Juli 1806 
wurde der Rheinbund gegründet, dem das Fürstentum 
Liechtenstein beigesellt wurde. Der Fürst war bei den die 
Gründung dieses Bundes betreffenden Berhandlungen nicht 
vertreten, der Anschluß war ohne seine Mitwirkung er- 
folgt; Napoleon, der mit dem Fürsten schon aus Anlaß der 
Verhandlungen, die am 17. Oktober 1727 zum Frieden zum 
Campoformio führten und nachträglich bei jenen Unterhand- 
lungen, die am 27. Dezember 1805 den Preßburger Frieden 
zur Folge hatten, in persönliche: Berührung gefommen war, 
wollte ihm einen Beweis der besonderen Achting, die er für 
ihn empfand, geben, indem er ihn zum Rheinbunde zuzog. 
Kinder des Fürsten mit Ausnahme der zwei ältesten Töchter nebst der 
fünften fast alle zu höheren Jahren gelangten; die zwei ältesten Töchter 
waren Leopoldine und Sofie und die fünfte war Henriette; es starb aber 
Prinzessin Sofie als Witwe nach dem Grafen Vinzenz Esterhäzy erst 
1869 im 71. Lebensjahre und Prinzessin Henriette als Witwe nach dem 
Grafen Josef Hunyady erst 1886 im 81. Lebensjahre. Dagegen waren 
die Töchter Leopoldine 14jährig und Klotilde 2jährig vor ihrem Vater 
gestorben. 
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