Volltext: Liechtensteiner Palette

LAND OHNE STEUERN? 
ederhol kann man hören: „in Liechtenstein zahlt man keine 
Steuern“. Wie schön und begrüßenswert dies wohl wäre, so gehört diese 
Ansicht ausschließlich in den Bereich des Wunschdenkens. Es kann 
auch sein, daß boshafte Neider die Kleinst-Staaten untereinander ver- 
wechseln wollen. Die etwas Gemäßigteren unter den Freunden des 
Fürstentums behaupten hingegen, Liechtenstein sei ein „Steuerpara- 
dies“, oder ein „Paradies für Steuerflüchtlinge“. Woher kommen wohl 
diese Märchen? 
Liechtenstein war vor ca. 20 Jahren noch ausschließlich Agrarstaat. 
Damals verzeichnete das Fürstentum bloß ein Minimum an Staats- 
aufgaben, die nur ein Minimum von Steuern verlangten. Seit 1945 hat 
Liechtenstein eine große wirtschaftliche Entwicklung durchgemacht. 
Wenn der Staat anfänglich froh war, Industriebetriebe ins Land zu 
bekommen und diese auch mit steuerpolitischen Mitteln zu fördern 
versuchte, so muß heute festgestellt werden, daß derzeit die Indu- 
strialisierung bereits einen derart hohen Stand erreicht hat, daß sie 
proportional höher ist als in der Schweiz. Die liechtensteinische Indu- 
strie hat sogar begonnen, ihre Produktion teilweise mittels Filialen 
ins Ausland zu verlegen. Unter diesen Umständen besteht auch kein 
Anlaß mehr, den Industriebetrieben steuerpolitische Vorteile einzu- 
räumen. Auch sind die sog. „Steuerflüchtlingsfirmen“ von früher aus 
Liechtenstein ins Ausland abgewandert; und das hatte seinen Grund 
in der neuen liechtensteinischen Steuergesetzgebung. 
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