einige Änderungen desselben verlange. Die Gegner des Zollvertrages
nahmen nun die Gelegenheit wahr, mehrere Petitionen an den Land-
tag zu richten und den Zollanschluß an die Schweiz zu verlangen. In
der Landtagssitzung vom 21. Jänner 1864 wurde der Zollvertrag mit
Osterreich abermals, jedoch mit verschiedenen Abänderungen, wieder
abgeschlossen. Für den günstigen Abschluß haben sich der Bevollmäch-
tigte des Landesfürsten, Dr. Cajetan Mayer, und der damalige Landes-
verweser von Hausen eingesetzt. Im Jahre 1876 wurde der Zollvertrag
nochmals erneuert.
Der Zollvertrag war jedoch nicht der einzige Vertrag, den der Fürst
und das Fürstentum mit Österreich abschloß. 1880 übernahm Öster-
reich auf Ersuchen hin die außenpolitische Vertretung Liechtensteins.
Mittels Zirkularnote vom 24. Oktober 1880 wies das österreichisch-
ungarische Ministerium des Äußeren seine Auslandsvertretungen an,
auch liechtensteinische Interessen wahrzunehmen. Am 4. Oktober
1911 wurde zwischen beiden Regierungen ein Übereinkommen be-
treffend die Verwaltung des Post-, Telegrafen- und Telefondienstes
im Fürstentum Liechtenstein geschlossen (in Kraft getreten am I. I.
1912). Nach diesem Vertrag galten die das PTT-Wesen betreffenden
Ssterreichischen Gesetze und Vorschriften, sowie die Bestimmungen
der auf diese Dienstzweige bezüglichen Verträge und Übereinkommen
mit fremden Ländern in Liechtenstein in gleicher Weise wie im Öster-
reichischen Kronlande Vorarlberg. Der PTT-Dienst wurde von der
österreichischen Postverwaltung geführt. — Am 14. Jänner 1870 er-
teilte der Landesfürst einvernehmlich mit dem liechtensteinischen
Landtage die Bewilligung zum Bau einer österreichischen Eisenbahn-
verbindung von Feldkirch nach Buchs, Kt. St. Gallen, über liechten-
steinisches Hoheitsgebiet. — Das Rechtswesen wurde in den Grund-
zügen mit demjenigen in Österreich in Übereinstimmung gebracht. So
wurde z. B. das allgemeine österreichische Bürgerliche Gesetz und das
österreichische Strafgesetz von Liechtenstein übernommen. Durch Ju-
stizvertrag mit Osterreich-Ungarn von 1884 stellte die österreichische
ja