im Gegensatz zu heute gab es damals noch keine Bauten, die zum Zwecke der
Freizeitgestaltung errichtet worden waren. Die wenigen bestehenden Wirtschaften
yurden wochentags kaum genutzt.
Die Vereine
um 1920
Öffentliche
Einrichtungen zur
Freizeitgestaltung
Vereinstätigkeit
Theater-
aufführungen
im Jahre 1920 hat die Gemeinde noch kaum in die Freizeitgestaltung ihrer Bürger
eingegriffen. Sie hat damals lediglich 200 Franken für alle Vereine ausgegeben:
Sie bezahlte je hundert Franken an den Kirchenchor und an die Musikgesellschaft
jür deren Dienste in der Kirche. Damals bestanden auch erst fünf Vereine: Musik-
gesellschaft, Männerchor, Sängerbund, Kirchenchor und ein Schützenverein.
Heute wendet die Gemeinde eine beträchtliche Summe auf, um verschiedene
Möglichkeiten für eine sinnvolle Freizeitgestaltung anbieten zu können: Sie unter-
stützt Vereine, unterhält verschiedene Sportstätten, einen Gemeindesaal und der-
Jleichen mehr. Sie unternimmt auch selbst Anstrengungen, um die Gemeinde-
bewohner aus ihren Häusern zu locken. Erinnert sei hier nur an das Gemeinde-
sportfest und die Waldbegehungen.
m folgenden soll nun die Tätigkeit der Vereine kurz beleuchtet werden.
Zine ganz besonders ausgeprägte Tradition hat die Gemeinde Balzers auf dem
Gebiete der musisch orientierten Freizeitgestaltung. Vor fünfzig Jahren existierten
n Balzers — neben der Musikgesellschaft — nicht weniger als drei verschiedene
Gesangsvereine, die sich nebeneinander zu behaupten hatten. Auf der einen Seite
gab es den Kirchenchor, auf der anderen Seite gleich zwei Vereine, nämlich den
Männerchor und den Sängerbund, die Balzers mit regelmässigen Theaterauffüh-
‚ungen bereicherten. Da sich die beiden «Bühnen» naturgemäss stark konkurren-
zierten, war schon das Niveau der ersten Aufführungen beachtlich.
50 wurden im Jahre 1920 — es soll hier lediglich als Beispiel dienen — zwei
Stücke aufgeführt. Während der Männerchor in den Gasthof «Engel» zum «Gold-
bauern» einlud, spielte der Sängerbund in der «Traube» in Mäls «Die Dorfhexe».
Jas Laientheater erlangte auch durch Aufführungen anderer Vereine grosse Be-
jebtheit.
Im Gegensatz zu heute wurden nicht nur Lustspiele aufgeführt, sondern auch
arnstere volkstümliche Stücke. Gewöhnlich fanden die Aufführungen an drei bis
vier verschiedenen Abenden statt.
Zesonders erwähnenswert sind dabei die Aufführungen des Männergesangsver-
ains, der sich 1930 aus dem Zusammenschluss aus Männerchor und Männer-
gesangverein gebildet hatte. Er versuchte, die Aufführungen immer perfekter zu
gestalten.
Dass aber auch heute die Laientheateraufführungen noch keineswegs vom Aus-
sterben bedroht sind, zeigen die zahlreichen Aufführungen, welche von den ver-
schiedenen Balzner Dorfvereinen Jahr für Jahr geboten werden.
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