Die betrübliche Situation spiegelt sich auch. in den Zahlen der
Gemeinderechnung, aus denen hervorgeht, dass von 1932 bis 1938 die
Beiträge an die Musikkapelle wesentlich gekürzt wurden.
Die Beiträge der Gemeinde an die beiden Musikvereine in Eschen
Musikkapelle
1928*
L930*
1931
1932
1933
1934
1935
1936
1937
1938
ab 1939
Fr. 130.—
Fr. 80.-—
Fr. 80.—
Fr. 60.—
Fr. 100.—
Fr. 130.—
Fr. 100.—
Fr. 260.—
Fr. 130.—
Fr. 130.— Fr. 135.—
Fr. 135.— Fr: 130.—
beide Vereine gleiche Beiträge
* Vor der Trennung
Ein Anlass — zwei Vereine
Oft erwähnen die damaligen Musikanten der beiden Vereine die
«gemeinsamen» Auftritte. Weil eben die Bürgermusik als die offi-
zielle Gemeindemusik galt, die Musikkapelle aber die ursprüngliche
Vereinsfahne besass, kam es einige Male vor, dass beide Vereine zu
bestimmten Anlässen anwesend waren,
So führte die Musikkapelle mit ihrer Vereinsfahne beim Feuerwehr-
fest in Eschen im Jahre 1935 den Festzug an, die Volkshymne durfte
aber die Bürgermusik spielen. Auch beim Besuch des Prinzregenten
Franz Josef 1938 in Eschen waren beide Vereine auf dem Platz,
orachten aber ihre Vorträge getrennt vor.
Ahnlich salomonische Vereinbarungen trafen die beiden Vereine bei
der Hochzeit der Fahnenpatin Berta Marxer am 8. Sept. 1932. Jeder
Verein hatte sich einen Abend für sein Ständchen reserviert.