Um sich wieder einmal stets nötige Finanzen zu beschaffen, hatte die
Bürgermusik zusammen mit dem Männerchor Nendeln auf den
13. Aug. 1939 ein Waldfest in Nendeln angesagt. Die behördliche
Bewilligung lag vor, als plötzlich unerwartete Schwierigkeiten auf-
tauchten. Dazu lesen wir im Protokollbuch: «... Schon war die
Werbetrommel gerührt worden, als plötzlich ein amtliches Verbot
erlassen wurde, das die Abhaltung unmöglich machte. Es wurde
erklärt, die Bewilligung sei irrtümlich erfolgt. Nur dank der Bemü-
hungen von Vorsteher Josef Meier gelang es, die Erlaubnis zur
Abhaltung des Festes bis 8 Uhr abends zu erwirken. Das Fest fand
statt, und nur ungern wurde der Festplatz verlassen, als um 8 Uhr die
Polizeistunde verkündet wurde.»
Mündlichen Berichten zufolge waren es weder Versorgungsprobleme
noch der drohende Kriegsbeginn, sondern sittliche Bedenken der
Regierung, die zu diesem Waldfestverbot führten. Waren das noch
Zeiten!
Wettkämpfe
Erstmals nahm die Bürgermusik am 15. Juli 1934 an einem Wett-
kampf teil. Mit dem Autobus fuhren die Musikanten nach Rank-
weil zum Vorarlberger Bundesmusikfest. Der Verein trat in der
Kategorie «Unterstufe» für Gastvereine an. Es wurde das Stück
«Zukunftsgeist» vorgetragen. Von 60 möglichen Punkten erreichte
die Bürgermusik nur deren 27. Ein verheerendes Ergebnis! — «Der
ganze Verein war sich einig, dass Kampfrichter Sepp Tanzer hier alles
andere als unparteiisch bewertete hatte. Noch vor dem Wettkampf
hatten wir Bundesmusikdirektor Westrop für eine Beurteilung an die
Musikprobe geholt. Er stellte uns ein sehr gutes Zeugnis aus. Es
schien offensichtlich, dass unser miserables Ergebnis nur aufgrund
persönlicher oder politischer Rivalitäten zwischen den Kampfrich-
tern und unserem Dirigenten Markus Mähr zustande kam», berich-
ten die damals beteiligten Musikanten.
Einen weiteren Wettkampf bestritt die Bürgermusik am 1. Juni 1936
beim Verbandsmusikfest in Mauren. Unter der Leitung von Adolf
Büchel, Vaduz, trat der Verein in der 3. Klasse an. Es wurde das
Stück «Die Fahrt ins Glück» von Friedemann vorgetragen. Die
Angelegenheit lief besser als zwei Jahre zuvor in Rankweil. Voll Stolz
schrieb der Schriftführer ins Protokollbuch: «... Unser Verein
musste morgens um 7 Uhr antreten zum Spiel, gingen dann mit 44
Punkten als Sieger hervor (max. 50 Punkte) und erhielten als Preis
einen Pokal und Kranz ...»
Im Jahre 1934 wollte sich der Verein durch eine stille Bewertung in
Buchs beurteilen lassen. Die Musikanten erinnern sich: «Wir probten