Uniform aus, das Uniformweihfest fand aber erst im Sommer 1932
statt. Es wurde zusammen mit dem 50jährigen Bestehen der Musik-
kapelle Eschen gefeiert.
Auslandreise
Im Juli 1937 unternahm die Musikkapelle einen Ausflug nach Mün-
chen. Für die damalige Zeit war dies eine sehr eindrucksvolle und
aussergewöhnliche Reise. Ein Teilnehmer weiss uns zu berichten:
«Am Samstagmorgen früh um 0.30 Uhr fuhren wir mit dem Autobus
in Richtung München los. In Lindau passierten wir die Grenze, Hier
gab es’ einen unfreiwilligen langen Aufenthalt, denn der Chauffeur
hatte offensichtlich einige seiner wichtigen Papiere nicht in Ordnung.
Trotzdem trafen wir gegen Mittag in München ein und besuchten das
«Deutsche Museum». Instrumente und Uniformen liessen wir
zuhause. Als sogenanntes «Erkennungszeichen» trugen wir alle
unsere Uniformmützen, damit wir uns in der Weltstadt München
nicht verlieren konnten.»
Feste und Konzerte
Grosse Ereignisse für die Musikanten waren die Konzerte auf Schloss
Werdenberg und die gemeinsamen Konzerte mit dem Musikverein
Räfis-Burgerau. Diese Auftritte kamen durch die engen Kontakte des
damaligen Dirigenten Ernst Graf zum dortigen Musikverein zu-
stande.,
Auch die Feste unserer liechtensteinischen Musikvereine wurden
eifrig besucht. In den Jahren 1930 bis 1938 wirkte die Musikkapelle
bei Festveranstaltungen in Balzers, Ruggell, Schaan, Gamprin, Mau-
ren und Triesenberg mit. In der Zeit von 1938 bis 1946 sind im
Protokollbuch keine auswärtigen Festbesuche verzeichnet, was wohl
auf das Geschehen des 2. Weltkrieges zurückzuführen ist.
Die «Reise» in andere Gemeinden war damals nicht immer so ein-
fach. Über die Fahrt zum 2. Verbandsmusikfest nach Triesenberg im
Jahre 1932 erzählen unsere ehemaligen Musikanten folgende
Geschichte: «Mit dem Lastwagen von Josef Schächle fuhren wir auf
der Schlossstrasse nach Triesenberg. Auf der Ladebrücke hatten wir
unsere Sitzgelegenheit in der Form von Festbänken aufgestellt und
das Blachenverdeck angebracht. Aber schon kurz nach dem Schloss
fing das Vehikel zu kochen an und rollte rückwärts. Josef Gerner («dr
Gross») schrie: «Jetzt sind wir alle kaputt!» und sprang ohne zu
zögern vom Wagen. Dann blieb das Fahrzeug stehen; wir mussten
absteigen und zu Fuss nach Triesenberg gehen. Trotzdem hatten wir
ein fröhliches Fest im Triesenberg. Als wir zum Heimweg fertig
waren, siehe, da war auch der Josef mit dem Lastwagen da. Ohne