Volltext: Fürstentum Liechtenstein

reich an, mit dem es 1852 einen Zoll- und Steuervertrag abge- 
schlossen hatte. Als Folge der politischen und wirtschaftlichen 
Umwälzungen am Ende des Ersten Weltkrieges wandte es sich 
jedoch der Schweiz zu, mit der eine enge Verbindung, die sich bis 
in die Gegenwart weiterentwickelt und bewährt hat, hergestellt 
werden konnte. - 
Auf dem Gebiet der bilateralen Beziehungen des Fürstentums 
Liechtenstein nimmt diese Verbindung mit der Schweiz einen be- 
sonderen Platz ein, und sie ist, wenn man von der bereits erwähn- 
ten Vertretung der liechtensteinischen Interessen im Ausland ab- 
sieht, ihrem Inhalt nach vornehmlich wirtschaftspolitisch. Sie 
fusst in erster Linie auf dem Zollvertrag von 1923 und auf der Ein- 
führung des Schweizer Frankens als gesetzliche Währung in Liech- 
tenstein (1924), die die Schaffung eines einheitlichen Zoll- und 
Währungsgebietes zwischen Liechtenstein und der Schweiz be- 
wirkten. Im Jahre 1981 trat ein Währungsvertrag zwischen den 
beiden Staaten in Kraft. Ein schon (1921) abgeschlossener und 
1978 revidierter Postbesorgungsvertrag und eine Reihe von Son- 
dervereinbarungen in verschiedenen Bereichen des gemeinsamen 
Interesses haben im Verlauf von nunmehr 60 Jahren die gegensei- 
tigen Beziehungen nachhaltig gefestigt und ausgebaut. 
Mit dem Nachbarland Österreich, seinem ehemaligen Wirt- 
schaftspartner, unterhält das Fürstentum ebenfalls vielfältige Be- 
ziehungen, und es bestehen zwischen den beiden Ländern eine 
Anzahl von bilateralen Abkommen auf verschiedenen Gebieten, 
wie beispielsweise der Doppelbesteuerung, der Rechtshilfe oder 
des Bildungs- und Sozialwesens. Auch mit einer Anzahl von ande- 
ren Staaten hat Liechtenstein im Laufe der Jahre verschiedene bila- 
terale Verträge abgeschlossen. 
Dem Gebiete der mehrseitigen zwischenstaatlichen Beziehun- 
gen, die vornehmlich in den letzten Jahrzehnten eine starke Aus- 
weitung und Intensivierung erfahren haben, hat die liechtensteini- 
sche Aussenpolitik sich in neuerer Zeit mit besonderer Aufmerk- 
samkeit zugewandt, und es ist ihr hier gelungen, durch eine selek- 
tive Partizipierung die aussenpolitische Stellung des Fürstentums 
beträchtlich auszubauen. So gehörte Liechtenstein vor 25 Jahren 
noch keiner internationalen Organisation und lediglich einem gu-
	        

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