frühesten Bauteilen. In einer zweiten Periode baute man das
erste und zweite Tor zum Zugang mit dem Zwinger, erhöhte das
Gehniveau im grossen Zwinger und erstellte die Trockenmauer.
Der Zugang wurde westwärts an den Plateaurand verlegt. Nach
den Appenzellerkriegen (um 1405) ist die niedergebrannte Burg
nochmals aufgebaut worden.
Ausgrabungsfunde befinden sich im Liechtensteinischen Lan-
desmuseum.
Vermerk:
Der «Kunstführer des Fürstentums Liechtenstein» (erschienen
1968 im Verlag Kümmerly & Frey, Bern) gibt über das Gebiet
Liechtenstein ausführliche Hinweise auf das Kulturgut.
JOSEF GABRIEL RHEINBERGER
HARALD WANGER
Manchmal entscheidet ein Wort, ein Attribut, über das Werk
eines grossen Menschen auf Jahre hinaus. Es ist heute nicht mehr
festzustellen, wer als Erster die Musik des liechtensteinischen Kom-
ponisten Josef Gabriel Rheinberger als «akademisch» bezeichnet
hat; aber Jahrzehnte haben es Musiker und Laien nachgesagt und
damit ihr Werturteil über einen Menschen gesprochen, dessen
geistiges Vermächtnis sie nicht oder kaum kannten.
Josef Gabriel Rheinberger wurde am 17. März 1839 im Hause
neben dem heutigen Regierungsgebäude in Vaduz als Sohn des
Fürstlichen Rentmeisters Johann Peter Rheinberger und seiner
zweiten Frau Elisabeth Carigiet, die aus dem rätoromanischen Teil
Graubündens stammte, geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt
der Frühbegabte durch den Dorfschullehrer Sebastian Pöhly aus
Schaan seinen ersten Musikunterricht und machte dabei so rasche
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